Kurznachrichten
Organspende: Intensivmediziner stellen neue Richtlinie zur Spendererkennung vor
Wegen zu niedriger Spenderzahlen soll die Entnahme von Organen und Gewebe in Deutschland nach Willen der Politik neu geregelt werden. Eine Mehrheit der Intensiv- und Notfallmediziner spricht sich für eine Widerspruchslösung bei der Organspende aus. Das geht aus einer Mitgliedererhebung der Fachgesellschaft DIVI hervor: Von 1.299 Rückmeldungen stimmten 63,6 Prozent für die Widerspruchslösung. Zum Start des DIVI-Kongresses in Hamburg wurde zudem eine neu erarbeitete Richtlinie zur Spendererkennung vorgestellt. Diese soll transplantationsbeauftragte Ärzte bei der Erstellung und Umsetzung von Abläufen zur Diagnostik, Therapie und Logistik unterstützen. Detaillierte Informationen zur Richtlinie gibt es auf der DIVI-Webseite.
DDG zu RKI-Bericht: Stationäre Diabetesversorgung drastisch unterschätzt
In seinem ersten Bericht der „Nationalen Diabetes Surveillance“ veröffentlichte das Robert Koch-Institut (RKI) Zahlen zu Diabetes mellitus, dessen Begleit- und Folgeerkrankungen sowie der medizinischen Versorgung in Deutschland. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) begrüßt den Bericht, der erneut zeigt, dass Diabetes eine komplexe Erkrankung ist und umfassender Präventions- und Versorgungsmaßnahmen bedarf. Die DDG-Experten weisen jedoch darauf hin, dass die Zahlen zur stationären Diabetesversorgung unzureichend abgebildet und somit weit unterschätzt sind. Der RKI-Report berücksichtigt lediglich die niedrig vergütete und deshalb kaum kodierte Hauptdiagnose Diabetes. Als Nebendiagnose wird der Diabetes nicht aufgeführt, wodurch der tatsächliche stationäre Versorgungsbedarf Betroffener nicht realistisch dargestellt wird. Die ausführliche Auseinandersetzung mit dem RKI-Bericht ist auf der Webseite der DDG zu lesen.
Vorstandswechsel beim DKFZ: Ursula Weyrich folgt Josef Puchta
Zum 1. Januar 2020 wird Ursula Weyrich das Amt als kaufmännischer Vorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) übernehmen. Die Juristin löst Josef Puchta ab, der nach über 23 Jahren im DKFZ-Vorstand zum 30. November das gesetzliche Ruhestandsalter erreicht hat. "Kaufmännischer Vorstand des DKFZ zu sein, ist eine große Herausforderung und verantwortungsvolle Aufgabe. Ich freue mich darauf, die herausragende Arbeit von Josef Puchta fortzusetzen", sagt Weyrich.
Kooperation bündelt Expertise für Zell- und Immuntherapien
Das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden und die Klinikum Chemnitz gGmbH haben mit dem Zentrum für Zell- und Immuntherapie Chemnitz-Dresden (CCI-CD) eine Institution gegründet, die klinikübergreifend innovative Zell- und Gentherapien anbietet. Im Fokus der Zusammenarbeit stehen derzeit die Bereiche der Tumortherapie und Stammzelltransplantation von Patienten mit Blut- und Lymphknotenkrebs. Die Therapien sollen künftig auch Menschen erhalten, die unter Autoimmunerkrankungen und angeborenen Erkrankungen leiden.
Dennis Charney zum HPI-Fellow ernannt
Professor Dennis S. Charney wurde im Rahmen des HPI-Mount Sinai Digital Health Forums zum Fellow des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) ernannt. Seit 2007 ist Dennis Charney der Anne and Joel Ehrenkranz Dekan der Icahn School of Medicine at Mount Sinai, und Präsident für Akademische Angelegenheiten des Mount Sinai Health System in New York City, U.S.A. Er ist berufener Professor für Psychiatrie, für Neurowissenschaften und für Pharmakologie an der Icahn School of Medicine at Mount Sinai in New York sowie ein international gefragter Wissenschaftler und Spezialist für biologische Psychiatrie. HPI-Direktor Professor Christoph Meinel überreichte die Medaille in Potsdam und dankte Charney für sein Engagement und die wertvolle Unterstützung bei der Gründung des gemeinsamen Forschungsinstituts HPI.MS in New York.