News • Unterstützung für Krankenhauspersonal
Bed Mover im Test: Transporthelfer mit kleinen Schwächen
Krankenhausbetten zu schieben ist mit hoher körperlicher Belastung für das Personal verbunden. Motorisierte Bed Mover, die an die Betten gekoppelt werden, können beim Manövrieren der schweren Betten unterstützen.

Bildquelle: BGW
Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) hat in einem vergleichenden Test von fünf Modellen den Nutzen geprüft. Die Testergebnisse sowie Tipps für Unternehmen stehen online auf der BGW-Webseite bereit.
Um Gesundheitseinrichtungen bei der Auswahl geeigneter Geräte zu beraten, hat die BGW die ergonomische Gestaltung von Bed Movern getestet. Ein vielseitig einsetzbarer Bed Mover eignet sich für den Transport über lange Strecken ebenso wie für das Manövrieren auf engem Raum und das Überwinden von Steigungen – und sollte auch mit dem Krankenhausbett in vorhandene Aufzüge passen.
Zusätzlich zu den baulichen Voraussetzungen vor Ort ist es wichtig, dass die Produkte einfach zu nutzen sind und die Arbeit erleichtern. Dies erhöht die Akzeptanz beim Personal – und damit die Chance, dass die Beschäftigten die Geräte tatsächlich einsetzen. Für Bed Mover heißt das: Sie sollten schnell einsatzfähig und mit den Betten vor Ort kompatibel sein. Die Geräte sollten eine echte körperliche Entlastung bieten, und der Akku sollte zuverlässig eine gesamte Arbeitsschicht halten.
Getestet wurden Bed Mover zum Ziehen, Schieben und Draufstehen. Testpersonen waren Beschäftigte, die in Pflegeberufen arbeiten. Vor der Testdurchführung wurde sichergestellt, dass ihnen die Bed Mover bislang unbekannt waren. Im Versorgungsbereich einer Klinik durchliefen die Testerinnen und Tester drei standardisierte Nutzungsszenarien der Bed Mover: Ankoppeln, Abkoppeln und einen Parcours fahren. Dieser beinhaltete unter anderem Kurven, Rampen mit Steigung, einen 100-Meter-Flur und das Wenden auf engem Raum. Im Anschluss wurden die Testpersonen zu ihrer Zufriedenheit mit der Handhabung befragt.
Krankenhausarchitektur ist entscheidend
Während der Anwendung dokumentierte die Versuchsleitung Schwierigkeiten in der Handhabung der Modelle sowie Störungen im Arbeitsablauf. Es wurde auch ermittelt, ob und in welchem Ausmaß die Geräte körperlich entlasten. Mithilfe von Sensoren und einem Bewegungsanalysesystem wurde die Beanspruchung von Schulter-, Nacken und Rückenmuskulatur beim Manövrieren mit und ohne Bed Mover erfasst. Die Bewertungsnote setzt sich jeweils zur Hälfte aus der ermittelten Bedienbarkeit und Anwenderzufriedenheit zusammen.
Vier der getesteten Bed Mover erzielten die Gesamtnote „gut“, ein Gerät schloss mit „befriedigend“ ab. Die Nutzenden zeigten sich im Praxistest weniger überzeugt: Ihre Zufriedenheit bewerteten sie mit „befriedigend“ bis „ausreichend“. Alle Modelle konnten die körperliche Belastung signifikant reduzieren – aber nicht alle gleich stark. Im Durchschnitt entlasten die Geräte die Schultermuskulatur um 81%, den Nacken um 49%, den oberen Rücken um 67% und den unteren Rücken um 28%.
Wie praxistauglich Bed Mover sind, unterscheidet sich je nach Modell und Einsatzumgebung deutlich. Einige Geräte eignen sich besser für längere Transportwege, andere überzeugen durch ihre kompaktere Bauweise und höhere Wendigkeit. Vor der Anschaffung sind deshalb die Mitarbeitenden einzubeziehen – am besten durch die Erprobung der Modelle direkt vor Ort.
Quelle: Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege
08.08.2025