News • Datenbasierte personalisierte Medizin
Das Datendickicht für das Tumorboard lichten
Wenn Ärzte in Tumorboards oder Tumorkonferenzen über die optimale Behandlung von Krebspatienten beraten, stehen sie vor einer großen Herausforderung, denn sie müssen immer mehr Daten berücksichtigen: Laborbefunde, Bilder aus der Radiologie, aktuelle Studienergebnisse – die Datenflut wird unaufhaltsam größer.
Das Klinikum Penzberg geht jetzt eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Roche im Bereich der Krebsbehandlung ein. Das Projekt umfasst die Implementierung und Weiterentwicklung der Navify-Tumorboard-Lösung und soll Ärzte bei Therapieentscheidungen unterstützen, was einen schnelleren und gezielteren Zugang zu geeigneten Therapien für Patienten bedeuten kann.
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Die Tumorkonferenz: Alle für einen
Ist eine Krebserkrankung schwer zuzuordnen oder besonders kompliziert, stößt ein einzelner Mediziner schnell an seine Grenzen. Aus diesem Grund gibt es an vielen Kliniken Tumorkonferenzen, in denen Spezialisten verschiedener Fachrichtungen zusammenarbeiten, um gemeinsam individuelle Therapiekonzepte zu erarbeiten. Am Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) finden diese interdisziplinären…
„Navify Tumor Board bietet uns die Möglichkeit, Befunde und Dokumente aus verschiedensten Quellen übersichtlich zusammenzustellen, die den beteiligten Behandlern dann in strukturierter Form zur Verfügung stehen“, erläutert Dr. Florian Brändle, Ärztlicher Direktor am Klinikum Penzberg. „So können wir auch externe Tumorboard-Teilnehmer gut einbinden und die Entscheidung zur (Weiter-)Behandlung wird durch die umfassenden, kumulierten Patientenbefunde erleichtert.“ Durch integrierte Applikationen kann die Software Hinweise zu neuen Studien und hilfreichen Publikationen zur jeweiligen Krebsart identifizieren. Durch die Kooperation von Roche mit dem Klinikum Penzberg soll die datenbasierte personalisierte Medizin in der Tumorbehandlung weiterentwickelt werden. Am Anfang steht die Einführung der Navify-Tumorboard-Lösung am Klinikum als standardisierten Workflow für Tumorboards. Über 18 Monate wird das Projektteam – bestehend aus IT-Spezialisten und Onkologie-Experten – im Routinebetrieb die Daten- und Anwendungsparameter entwickeln, evaluieren und nachjustieren. Zukünftig sollen gemeinsam neue Funktionalitäten entwickelt werden, die Kliniken dabei unterstützen, die Herausforderungen in der Tumordiagnostik und Behandlungsentscheidung sowie den Bedarf nach mehr Effizienz und Standardisierung zu meistern.
„Die Kooperation mit Krankenhäusern wie dem Klinikum Penzberg ist von entscheidender Bedeutung, um für Tumorpatienten den Zugang zu medizinischen Innovationen in der Praxis zu verbessern,“ sagt Okan Ekinci, Chief Medical Officer bei Roche Diagnostics Information Solutions Inc. „Unser gemeinsamer Fokus liegt darauf, Lösungen zur therapeutischen Entscheidungsfindung anzubieten, die es Ärzten ermöglichen, schnell und sicher für jeden Patienten die individuell beste Behandlungsentscheidung zu treffen.“
Bildquelle: Roche
„Ziel der im regelmäßigen Turnus stattfindenden Tumorkonferenzen im Klinikum Penzberg ist die bestmögliche und auf den aktuellsten medizinischen Erkenntnissen basierende Patientenversorgung. Ein Grund, nach modernen digitalisierten Tools zu suchen“, sagt Claus Rauschmeier, Geschäftsführer des Klinikums Penzberg. „Durch die enge Zusammenarbeit mit Roche und mithilfe von Navify Tumor Board wollen wir während der Tumorkonferenzen und für die Vor- und Nachbereitung einen schnellen und umfänglichen Zugriff auf alle zentralen Patientendaten sowie die digitale Zusammenführung aller Dokumente und damit einen effizienten Workflow ermöglichen.“ Das Kooperationsprojekt zwischen Roche und dem Klinikum Penzberg zeigt, dass längst nicht nur große Kliniken auf hochmoderne Technik setzen. „Gerade Kliniken im ländlichen Raum profitieren enorm“, betont Marie-Luise Kriebitzsch, Digital Business Manager, Roche Diagnostics Deutschland GmbH. „Die Navify Tumor Board-Lösung ermöglicht es den Ärzten zum Beispiel auch, sich unkompliziert mit Experten aus aller Welt auszutauschen, über Befunde und mögliche Therapien zu beraten und so jedem Patienten die individuell beste medizinische Versorgung bieten zu können.“
Quelle: Roche
21.02.2020
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