Quelle: SARSTEDT
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Brücke zwischen den (Labor-)Welten
Automatisierte Probenverarbeitung ist ein Kernthema in der Labormedizin – und doch weisen Laborstraßen Lücken auf, die händisches Eingreifen nötig machen, bevor die nächsten Schritte folgen können. Diese Unterbrechungen sind häufig auf Systeme unterschiedlicher Hersteller zurückzuführen, die nicht miteinander kompatibel sind. Umso bemerkenswerter ist ein neuer Ansatz, den Roche und SARSTEDT nun gemeinsam entwickelt und umgesetzt haben.
Interview: Daniela Zimmermann; Text: Wolfgang Behrends
Das Roboterarm-Modul mit der Bezeichnung SortConnect leistet das, was der Name nahelegt: Es sortiert Proben, verbindet zwei Probenstraßen und sorgt so für nahtlose Prozessabläufe, erklärt Dr. Roland Rest, Produktmanager Laborautomation bei SARSTEDT, am Beispiel von Labor Berlin, für das die Lösung entwickelt wurde. „Auf der einen Seite befindet sich der SARSTEDT Bulkloader BL 1200, auf der anderen das Zentrifugenmodul cobas p 671 von Roche. Bislang mussten die Proben nach der Eingangssortierung im SARSTEDT-System von Hand zur wenige Meter entfernten Zentrifuge gebracht werden.“
Diesen Schritt übernimmt nun das SortConnect-Modul, das beide Systeme direkt miteinander verbindet. „Dabei werden Probenröhrchen, die nicht zur Roche-Straße passen, automatisch auf andere Racks sortiert, damit sie für die weitere Verarbeitung bereitstehen“, sagt der Experte. Das bedeutet eine große Zeitersparnis und weniger Arbeitsaufwand.
„Damit werden alle Arbeitsschritte von der Zuführung der Proben in die Schütte bis in die Analysestraße automatisiert – Ausrichten der Röhrchen, Auslesen des ID-Codes, Vorsortieren nach Analyseart, Transfer in die Röhrenhalter, Zentrifugieren, Weiterleitung zur Analyse.“ Lediglich die leeren Racks zur Befüllung müssen manuell eingesetzt werden.
Die Kombination der Systeme ist für einen Durchsatz von bis zu 1200 Probenröhrchen pro Stunde ausgelegt. Je nach Auslastung werden automatisch Ausgleichsröhrchen eingefügt, um eine Imbalance in der Zentrifuge zu verhindern. Der modulare Aufbau sorgt nicht nur dafür, dass die Systeme gut aufeinander abgestimmt werden können, sondern erhöht auch die Flexibilität, da die Module je nach Anforderungen des Labors zusammengestellt werden können.
Gemeinsame Sache
Die SortConnect-Lösung ist eine sogenannte Co-Creation zwischen SARSTEDT, Labor Berlin und Roche – in der Welt der Labormedizin kein alltäglicher Anblick, denn oft sind Systeme proprietär und nur die Komponenten des gleichen Herstellers passen zu ihren jeweiligen Pendants; Abwärtskompatibilität zu Lösungen von Mitbewerbern kommen im Laboralltag selten vor. „Für diese Entwicklung haben SARSTEDT und Roche sowie das Labor Berlin intensiv zusammengearbeitet“, berichtet Dr. Rest. Denn die Initialzündung für das Projekt war eine Anregung seitens des Labors, das die Automatisierungslücke in ihrer bestehenden Laborstraße geschlossen haben wollte.
In seiner jetzigen Form ist das SortConnect-Modul ausschließlich als Schnittstelle zu Roche cobas p671 Systemen ausgelegt. „Grundsätzlich lassen sich die SARSTEDT Systeme auch mit anderen Geräten auf diese Weise verbinden“, erklärt Dr. Rest. „Je nach Aufbau kann dies allerdings mit zusätzlichen Anforderungen verbunden sein – beispielsweise dann, wenn beide Systeme bei der Röhrenübergabe miteinander kommunizieren müssen."
Quelle: SARSTEDT
Mehr Automation, weniger Zeitverlust
Die Verbindung der beiden zuvor getrennt arbeitenden Laborsysteme sieht Dr. Rest als gelungenes Projekt an; nun wollen die Firmen vergleichbare Lösungen auch anderen Kunden anbieten. Vorerst sollen insbesondere Hochdurchsatz-Labore von der durchgehenden Automation profitieren, perspektivisch erhoffen sich die Hersteller jedoch auch den Einsatz im kleineren Rahmen. „Wir sehen da großes Potenzial“, zeigt sich der Experte optimistisch. Auch die Einbindung von Drittanbieter-Systemen ist grundsätzlich möglich.
Zwar liegt es im Interesse vieler Hersteller, ganze Automationsstraßen mit Systemen aus einer Hand zu bestücken. Allerdings deckt sich das nicht immer mit dem Bedarf der Labore, die spezifische Features in diesen Gesamtlösungen vermissen und daher einzelne Bestandteile der Straße lieber selbst zusammenstellen wollen – im Zweifelsfall auch über Herstellergrenzen hinweg. „Je größer der Anteil an Automation im Labor, desto größer die Arbeits- und Zeitersparnis“, fasst Dr. Rest zusammen. „Insofern ist das Interesse an solchen Lösungen durchaus vorhanden.“
Kombiniert mit SARSTEDSTs Lösungen für die Prä- und Postanalytik sowie dem Röhrentransportsystem Tempus600® lassen sich anspruchsvolle Workflows abbilden – mit dem SortConnect-System als weiterem Verbindungsstück.
Profile:
Dr. Roland Rest ist Produktmanager Laborautomation bei SARSTEDT AG&Co.KG, einem führenden Hersteller von Medizin- und Life Science Produkten. Bereits vor mehr als 25 Jahren begann SARSTEDT mit der Produktlinie Laborautomationssysteme und hat das hohe Maß an Expertise für präanalytische Prozesse weiter ausgebaut.
01.07.2022
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