Video • 10.000 betreute Patienten
TELnet@NRW-Film zeigt, was Telemedizin kann
Dr. Mock aus Warendorf, Dr. Börner und Dr. Englbrecht aus Münster sowie Dr. Deisz aus Aachen sprechen gemeinsam mit einem Patienten und sind doch nicht an einem Ort versammelt: Telemedizin macht’s möglich.
So wurden im Innovationsfondsprojekt TELnet@NRW bereits 10.000 Patienten gemeinsam von den Experten der beiden Universitätskliniken Aachen und Münster sowie den Partnern aus 17 Kooperationskrankenhäusern telemedizinisch betreut. Durch regelmäßige Televisiten und Telekonsile im Rahmen der stationären und ambulanten Versorgung (unter Beteiligung der Arztnetze MuM Medizin und Mehr und GKS Gesundheitsnetz Köln-Süd) soll die interdisziplinäre Zusammenarbeit gestärkt und somit die infektiologische und intensivmedizinische Patientenversorgung verbessert werden.
Telemedizinisch gestützte Versorgungsverbünde, wie das Projekt TELnet@NRW sie gerade erprobt, können gerade auch für kleinere Krankenhäuser eine Möglichkeit darstellen, eine wohnortnahe und qualitativ hochwertige Versorgung sicherzustellen. Über Televisiten können sich die Ärzte aus den Kooperationskrankenhäusern und beteiligten Arztnetzen mit infektiologischen und intensivmedizinischen Experten der Universitätskliniken Aachen und Münster über die Optimierung der Behandlung austauschen. Gemäß dem Motto „Gemeinsam handeln. Kompetent behandeln.“ können so Diagnostik und Therapie individuell bei jedem Patienten abgesichert werden. Typische Themen einer solchen Televisite sind etwa lebensbedrohliche Infektionen, schwerer septischer Schock, Lungenversagen sowie unklare Befunde, erforderliche Änderungen der Medikation oder die Notwendigkeit von Verlegungen zu spezialisierten Therapieformen.
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News • Telemedizin
Videosprechstunde auf dem Land – zwischen Wunsch und Wirklichkeit
Die Besprechung der aktuellen Laborbefunde, ein Nachsorgetermin nach der OP oder eine Krankschreibung bei einem grippalen Infekt – auch in ländlichen Gegenden ist dies heutzutage bequem und einfach per Videosprechstunde möglich. Inwiefern dieses Angebot tatsächlich genutzt wird, haben Prof. Dr. Philipp Walther und Paulina Eing von der Hochschule Fresenius untersucht.
Ein infektiologisches Team ist hier beispielsweise nicht personell vor Ort. Da ist es natürlich schön, rund um die Uhr Kontakt zu den Experten der Uniklinik aufnehmen zu können
Tobias Mock
Die beteiligten Mediziner schätzen diese neue Form der krankenhausübergreifenden Zusammenarbeit. „In der Uniklinik gibt es in manchen Fällen fachrichtungsbezogene Expertise, die wir hier nicht vorhalten können. Ein infektiologisches Team ist hier beispielsweise nicht personell vor Ort. Da ist es natürlich schön, rund um die Uhr Kontakt zu den Experten der Uniklinik aufnehmen zu können“, so Dr. Tobias Mock, Oberarzt im Team der Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie am Kooperationskrankenhaus Josephs-Hospital Warendorf. „Wir haben gute, kompetente Ärzte in der Peripherie kennengelernt. Gemeinsam konnten wir sicherlich dazu beitragen, die Patienten in kleineren, peripheren Krankenhäusern besser zu versorgen“, ergänzt Dr. Jan Englbrecht, Oberarzt in der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie am Universitätsklinikum Münster.
Einen Blick über das Projektende hinaus wagt Dr. Robert Deisz, Oberarzt an der Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care der Uniklinik RWTH Aachen: „TELnet@NRW steht am Ende der Erfassungsphase. Die bisher gesammelten Erfahrungen zeigen einen günstigen Einfluss auf die gemeinsame Versorgung der Intensivpatienten, sodass wir im Falle einer erfolgreichen Schlussevaluation gemeinsam mit den Kostenträgern an einer Verstetigung dieser Versorgungsform arbeiten.“
Quelle: ZTG Zentrum für Telematik und Telemedizin GmbH
07.10.2019