Quelle: GE Healthcare
Artikel • Der Patient im Mittelpunkt
One-Stop Clinic: Diagnose und Behandlung an einem Tag, an einem Ort mit einem Team
Eine Krebsdiagnose verändert für den Patienten alles. Neben der Ungewissheit und der Angst kommt auch meist ein langer Weg an Untersuchungen und Therapien auf ihn zu. Diesen Weg möchte GE Healthcare mit seinem Konzept der One-Stop Clinic so angenehm wie nur möglich gestalten. Die Patienten durchlaufen dabei an einem Ort mit Wohlfühlcharakter zeitnah alle notwendigen Schritte von der Vorsorgeuntersuchung bis zur Nachsorge und werden währenddessen stets vom gleichen Team begleitet.
Artikel: Sonja Buske
Das Thema „Patient Experience“ ist nicht neu. Viele Unternehmen setzen sich bereits seit einigen Jahren damit auseinander, wie sie ihre Systeme so gestalten können, dass der Patient nicht nur einen Nutzen davon hat, sondern sich auch wohl fühlt und die Geräte akzeptiert. „Ein Krankenhaus profitiert nicht davon, wenn es zwar das beste Mammographiesystem vorweisen kann, die Patienten jedoch nicht damit untersucht werden wollen, weil es sie abschreckt oder sie sich in der Umgebung unwohl fühlen“, bringt es Vjosa Zeqiri, Modality Marketing Communications Leader EMEA bei GE Healthcare, auf den Punkt. „Mit der One-Stop Clinic gehen wir noch einen Schritt weiter, in dem wir nicht nur die Umgebung, sondern die kompletten Abläufe auf den Patienten abgestimmt haben.“
Fokus auf onkologische Erkrankungen
Das Konzept lässt sich grundsätzlich auf alle medizinischen Bereiche anwenden, jedoch wurde der Fokus auf onkologische Erkrankungen gelegt, da hier die Anzahl der Untersuchungen, Therapien und beteiligten Disziplinen in der Regel am höchsten ist. „Der Normalfall sieht so aus, dass die Patienten von einem Zentrum zum nächsten geschickt werden und lange auf Untersuchungsergebnisse und Therapietermine warten müssen“, erklärt Zeqiri. „In der One-Stop Clinic arbeiten im besten Fall zum Beispiel bei einer Brustkrebserkrankung Gynäkologen, Onkologen, Pathologen, Chirurgen, Radiologen und Strahlentherapeuten zusammen, damit von der Vorsorgeuntersuchung über die Mammographie, der Biopsie bis hin zur Therapie und Nachsorge alles unter einem Dach stattfinden kann.“ Angestrebt wird eine Diagnose noch am selben Tag und die Auswertung der Proben innerhalb von 48 Stunden. Alle beteiligten Mitarbeiter werden von GE nicht nur in der Handhabung der Geräte, sondern auch in jedem einzelnen Behandlungsschritt geschult und für die Bedeutung der Gesamtlösung sensibilisiert.
Das Konzept wurde zusammen mit einer Patientenvertreterin, die die psychologischen Aspekte mit eingebracht hat, und einer Innenarchitektin entwickelt. Im Idealfall setzt es bereits im Wartebereich an, wo die Patienten mit einer App über den Ablauf der Untersuchung aufgeklärt werden. Wer möchte, kann sich zusätzlich noch Podcasts zum Thema anhören. „Die Patienten werden dadurch ruhiger und fühlen sich gut informiert“, berichtet Zeqiri. Während der Mammographie sollen Video-Projektionen mit entspannender Musik für ein Wohlfühl-Umfeld sorgen. Den Frauen wird zudem die Möglichkeit der ferngesteuerten Selbstkompression der Brust unter Anleitung von Fachpersonal gegeben, wodurch sie selbst den Druck steuern können. „Die Erfahrung hat gezeigt, dass Frauen bei Selbststeuerung tendenziell eine stärkere Kompression der Brust zulassen. Dadurch werden die Ergebnisse deutlich besser und Wiederholungsuntersuchungen reduziert“, so Zeqiri.
Patientenorganisationen fordern patientenzentrierte Versorgung
Am einfachsten lässt sich so ein Gesamtkonzept natürlich bei einem Neubau realisieren. Doch auch im laufenden Betrieb ist zumindest eine kleine Version der One-Stop CKlinic möglich, erklärt die GE-Expertin: „Kliniken können zwar nicht von heute auf morgen weitere Fachbereiche einrichten, doch Farb- und Lichtkonzepte sowie ansprechendes Mobiliar und der Einsatz der dedizierten App lassen sich fast immer und überall umsetzen. Grundsätzlich gilt aber: Je mehr Disziplinen an einem Ort ansässig sind, desto schneller kann dem Patienten geholfen werden. Dieser Fokus auf die patientenzentrierte Versorgung wird inzwischen auch verstärkt von Patientenorganisationen gefordert.“
Das Konzept der One-Stop Clinic konnte mittlerweile in Kliniken in den USA, Südamerika, der Türkei, Frankreich und Spanien implementiert werden. Weitere europäische Länder wie die Schweiz und Deutschland haben nach der Vorstellung auf dem ECR 2022 in Wien ihr Interesse bekundet und Projekte gestartet. Für GE liegt der Fokus auch in der Zukunft klar auf Gesamtlösungen und nicht auf einzelnen Produkten. Zeqiri: „Die Therapie muss in den Behandlungspfad stets miteingeschlossen werden und darf nicht als letzter Punkt untergehen.“
Profil:
Vjosa Zeqiri (32), diplomierte Betriebswirtschafterin aus Zürich, ist seit 2006 bei der GE Healthcare beschäftig und leitet heute als Modality Marketing Communications Leader den Bereich Women's Health für die Region EMEA.
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23.09.2022
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