News • Point-of-Care bei Infektionen

Das sind die Treiber der nächsten POCT-Generation

Der europäische Markt für Point-of-Care-Testing (POCT) von Infektionserkrankungen, der derzeit 753,1 Millionen US-Dollar ausmacht, wird laut einer aktuellen Studie von Frost & Sullivan bis 2022 voraussichtlich auf 1,41 Milliarden US-Dollar anwachsen, da ständig neue Anwendungsmöglichkeiten hinzukommen, darunter Sepsis und Krankenhausinfektionen wie Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus (MRSA) und Antibiotikaresistenz (AMR).

Quelle: Pixabay/geralt

Der US-Markt wird im selben Zeitraum voraussichtlich ähnliche Wachstumsraten verzeichnen, da das Wiederauftreten von Krankheiten wie beispielsweise Hepatitis A und Lyme-Borreliose sowie neue Grippeviren wie H1, H3 H7 das Marktvolumen von 0,83 Milliarden US-Dollar auf 1,54 Milliarden US-Dollar ansteigen lassen werden. „Während das europäische POCT von Infektionserkrankungen durch staatliche Maßnahmen unterstützt wird, die darauf abzielen, Gesundheitskosten durch Prävention zu senken, wird das US-amerikanische Pendant in Zukunft von einer stärkeren Dezentralisierung des Marktes profitieren, und auch davon, dass es mehr und mehr Tests geben wird, die nicht  den Clinical Laboratory Improvement Amendments (CLIA) unterliegen.”, erklärt Saravanan Thangaraj, Research Analyst im Bereich Transformational Health. „Das Fehlen eines einheitlichen Kostenerstattungssystems in der Europäischen Union hat jedoch zu einer nichtlinearen praktischen Übernahme und uneinheitlichen Preismodellen geführt, während der US-Markt durch Kostenkürzungen bei Medicare und Medicaid beeinträchtigt wird.”

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Um auf dem komplexen europäischen Markt wettbewerbsfähig zu bleiben, setzen POCT-Anbieter eine Vielzahl von digitalen Strategien und Netzwerklösungen ein

Saravanan Thangaraj

Die aktuelle Frost & Sullivan-Studie Growth Insights for US/European Infectious Disease Point-of-Care Testing (POCT) Market, Forecast to 2022 verdeutlicht die sich entwickelnden geschäftlichen Möglichkeiten, die wichtigsten Trends und das regulatorische Umfeld. Sie stellt zudem die Wettbewerbsstruktur von Unternehmen dar, die den Markt durch die Implementierung von Best Practices, visionäre Führung und Produktinnovation gestalten können. Darüber hinaus werden die Umsatzgrößen der Märkte analysiert und Einblicke in wichtige Technologiesegmente und Krankheitsfelder gegeben. Die Studie umfasst die geografischen Märkte der USA, Westeuropas (Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien), Skandinaviens (Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland) und der Beneluxstaaten (Belgien, Niederlande und Luxemburg). „Um auf dem komplexen europäischen Markt wettbewerbsfähig zu bleiben, setzen POCT-Anbieter eine Vielzahl von digitalen Strategien und Netzwerklösungen ein, anstatt sich nur auf ein vereinheitlichtes, allumfassendes Produktportfolio zu verlassen.", erläutert Thangaraj. "Der US-Markt konzentriert sich hingegen auf Kooperationen mit Retail Clinics und Pharmaunternehmen für das kommerzielle Datenmarketing. Gleichzeitig wird größerer Wert auf ein einfaches Design, Miniaturisierung und die hohe Genauigkeit von molekularen POCTs gelegt.”

Zu den wichtigsten Wachstumschancen in den USA und Europa gehören:

  • Multiplexed POCT (xPOCT) ermöglicht die gleichzeitige Vor-Ort-Quantifizierung verschiedener Analyten aus einer einzigen Probe (z. B. Blut, Plasma oder Urin). Neuere xPOCTs, wie beispielsweise die von Alveo Technology, sind in der Lage, mit bis zu 100 Analyten simultan zu verfahren. Außerdem werden mit Alere Triage und Multiplo von MedMira kombinierte Testlösungen für Hepatitis B und C, HIV und Syphilis geboten.
  • Entwicklung von Smartphone-basiertem POCT und Biochip-Array-Technologie (BAT) zur Erhöhung der Genauigkeit von POCTs.
  • Einbettung von POCTs in Netzwerklösungen, die es ermöglichen, Ergebnisse an eine zentrale Datenbank zu senden. Die Kommunikationsmöglichkeiten können durch drahtlose Vernetzungen mehrerer Anbieter mit einem einzigen Dealer Management System (DMS) mit bidirektionaler Kommunikation zu drahtlosen POCT-Geräten ausgeweitet werden.
  • Erschließung des Middleware-Marktes durch eine herstellerunabhängige Lösung.
  • Nutzung der Neuerungen der Fernüberwachungstechnologie und Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit von Instrumenten zur Steigerung der Akzeptanz von Zuhause-Tests.
  • Anbieten neuer Geschäftsmodelle wie Patienten-Selbsttests und Expansion in Retail Clinics und mobile Kliniken.
  • Unternehmen werden aufgefordert, das Potenzial von Kooperationen zur gemeinsamen Entwicklung von POCTs für integrierte Lösungen auszuloten. Chembio und LumiraDx arbeiten beispielsweise bereits bei der Entwicklung neuer POCT-Diagnosetests für Infektionskrankheiten zusammen.


Quelle: Frost & Sullivan

02.04.2019

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