Quelle: BVMed | Darius Ramazani
News • G7-Gespräche
BVMed unterstützt Lauterbach bei Kampf gegen Antibiotikaresistenzen
Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) unterstützt die Ankündigung von Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach, das wichtige Thema Antibiotikaresistenzen auf die Tagesordnung der G7-Gespräche zu setzen.
Der Minister hatte bei der Vorstellung der neuen Impfstoffstrategie vor wenigen Tagen darauf hingewiesen, dass jährlich weltweit 1,3 Millionen Menschen an Antibiotikaresistenzen sterben – mit steigender Tendenz. „Wichtig ist aus unserer Sicht, das Thema Prävention von Infektionen zu priorisieren. Nur effektiver Infektionsschutz reduziert die Notwendigkeit, Infektionen behandeln zu müssen“, so BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Dr. Marc-Pierre Möll. Im Bereich der Wundversorgung komme den antimikrobiellen Wundverbänden als effektive Alternative zur Antibiotikagabe eine wichtige Rolle zu. Sie drohten aber aus der Versorgung zu fallen. „Die MedTech-Branche bietet ihre aktive Mithilfe an, um das Entstehen von Infektionen und den Einsatz von Antibiotika effektiver als bisher zu vermeiden“, so Möll.
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Artikel • DMEA 2022
Bundesminister Lauterbach verkündet nationale Digitalisierungsstrategie
Auf der DMEA 2022 erklärte Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach, warum er sich auch als „Digitalisierungsminister“ versteht, und kündigte eine Digitalisierungsstrategie für das Gesundheitswesen an.
Die Bekämpfung von antimikrobiellen Resistenzen gilt als eine zentrale Herausforderung nicht nur des Gesundheitswesens in Deutschland, sondern auch in den europäischen Nachbarstaaten. Die Bundesregierung hatte bereits 2015 die Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie (DART 2020) mit dem Ziel gestartet, die Bekämpfung von Infektionen und Antibiotikaresistenzen voranzutreiben. Die von der Regierung angekündigte Weiterentwicklung dieser Strategie ist aus Sicht des BVMed notwendig, um die Prävention von Infektionen in den Mittelpunkt stellen. „Beispielsweise sind bis zu einem Drittel der nosokomialen, also behandlungsassoziierten Infektionen vermeidbar – vor allem durch bessere Hygiene und Infektionsschutzmaßnahmen. Hier müssen wir mehr tun und stärkere Anreize zur Vermeidung setzen“, so Möll. „Die konsequente Umsetzung von Hygienemaßnahmen und die Anwendung risikominimierender Medizinprodukte und -technologien sind effektive Mittel zur Vermeidung von nosokomialen Infektionen.“
Ein zweiter Themenbereich neben nosokomialen Infektionen, der aus Sicht des BVMed zur Vermeidung von Antibiotikagabe wichtig ist, ist die Versorgung infizierter Wunden. Die lokale Therapie komplexer Wunden mit antimikrobiellen Wundauflagen habe sich in der Praxis gut bewährt. „Sie kann die Gabe von Antibiotika vermeiden oder reduzieren. Das könnte sich jedoch gravierend ändern, wenn die Auswahl an erstattungsfähigen antimikrobiellen Wundverbänden verringert wird“, so der BVMed. Hintergrund der Befürchtung ist die neue Definition von Verbandmitteln in der geänderten Arzneimittel-Richtlinie. Demnach müssen „sonstige Produkte zur Wundbehandlung“ ein positives Nutzenbewertungsverfahren durch den G-BA durchlaufen, um erstattungsfähig zu bleiben. Über die Evidenzkriterien herrscht aber weiter Unklarheit. „Wir brauchen hier eine interdisziplinäre Diskussion mit medizinischen Fachgesellschaften sowie weiteren an der Versorgung Beteiligten über die Endpunkte einer lokalen antimikrobiellen Lokaltherapie von Wunden. Diese Endpunkte müssen dann bei der Nutzenbewertung durch den G-BA Berücksichtigung finden“, so der BVMed.
Quelle: Bundesverband Medizintechnologie (BVMed)
25.05.2022