Bessere Diagnose und Therapie für Brustkrebspatientinnen

Unter den gegebenen gesundheitsökonomischen Rahmenbedingungen sind Krankenkassen zunehmend an einer effektiven und effizienten medizinischen Versorgungspraxis interessiert. So können nun Brustkrebspatientinnen hoffen, dass sowohl die Diagnose als auch die Therapie deutlich verbessert werden.

Mammakarzinom links, sagittaler Schnitt
Mammakarzinom links, sagittaler Schnitt
Prof. Dr. Wolfgang Mohnike bei der Auswertung
Prof. Dr. Wolfgang Mohnike bei der Auswertung

Jährlich erkranken derzeit 57.000 Frauen in Deutschland an Brustkrebs. Die Zahlen steigen, mithin auch die Kosten für die Krankenkassen. Die Kassen TK, DAK und AOK-Bayern sowie die Betriebskrankenkassen von Siemens und BMW unterstützen deshalb gemeinsam mit einigen Industrieunternehmen eine Studie, die Wege aufzeigt, wie Patientinnen mit Brustkrebs (Mammakarzinom) schneller und zielgenauer therapiert werden können. Die Erfolgsaussichten einer Therapie könnten dadurch deutlich erhöht werden.

Hintergrund der Initiative ist zum einen die ansteigende Zahl von Brustkrebsfällen und zum anderen die unzureichende Berücksichtigung der bisherigen Diagnose durch PET/CT (Positronen-Emissions-Tomographie und Computer-Tomographie) im Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenversicherung. Deutschland steht hier im europäischen Vergleich am Ende der Tabelle. Die geplante Tamar-Studie soll eine weitere wissenschaftliche Grundlage dafür bieten, den Leistungskatalog im Interesse der Patientinnen zu modernisieren und gleichzeitig auch erhebliche Kosten einzusparen.

Im Rahmen des 9. Berliner PET/CT-Symposiums erläuterten und diskutierten Nuklearmediziner, Frauenärzte, Gesundheitsökonomen und Versicherungsvorstände in der Berliner Französischen Friedrichstadtkirche, wie weit die Forschung beim Mammakarzinom und ihre Anwendung in der Versorgungsmedizin bereits gediehen ist.
Veranstalter waren der Verein PET e. V., das Diagnostisch Therapeutische Zentrum (DTZ) und der Berufsverband Deutscher Nuklearmediziner (BDN). Das in der Diagnostik führende Zentrum ist in der Lage, tumorspezifische Tracer herzustellen und ist somit auch unabhängig von weltweiten Lieferengpässen. Die Veranstaltung ist beitragsfrei und wird von der Ärztekammer als Fortbildung zertifiziert.

 

Das Diagnostisch Therapeutische Zentrum (DTZ) gilt als Pionier der PET-Diagnostik im ambulanten Sektor in Deutschland. Seit 15 Jahren werden onkologische und seit 2006 auch neurologische und kardiologische PET/CT-Untersuchungen durchgeführt. Besonderer Schwerpunkt ist die Entwicklung von Strategien zur Einführung der PET/CT für die gesetzlich Versicherte durch Abschluss von Verträgen zur integrierten Versorgung bei Patienten mit Lungen-, Brust-, Darm-, Lymphdrüsen- und Prostatakrebs. Seit 2010 werden zudem krebsspezifische Substanzen für die molekulare Bildgebung bei speziellen Tumorarten hergestellt.

 

26.05.2011

Mehr aktuelle Beiträge lesen

Verwandte Artikel

Photo

Artikel •

PET/CT – ein wunderbares Verfahren, nur zu wenig verbreitet?

Obwohl seit vielen Jahren im klinischen Einsatz, wartet die PET/CT in Deutschland immer noch auf ihre Anerkennung als solides diagnostisches Verfahren. Bislang wird der Nutzen der PET/CT von den…

Photo

Artikel •

Demenz ist doch kein Beinbruch

Wer gerade mit zunehmendem Alter mal einen Namen oder ein Datum vergisst, der ist nicht gleich dement.

Photo

Artikel •

Den Tiger zähmen

Rauchen kann tödlich sein. Trotz dieser Erkenntnis sterben immer noch ein Fünftel aller Krebspatienten in Deutschland an den Folgen ihres Tabakkonsums. Neueste Erkenntnisse aus der groß angelegten…

Verwandte Produkte

Newsletter abonnieren