Volldigitalisiert – Bessere Bilder und einfacheres Patientenmanagement mit Hochfeld-MRT
Erstmalig auf dem RSNA 2010 präsentiert, nutzen inzwischen rund 200 Kliniken weltweit das volldigitalisierte Hochfeld MRT-System Ingenia der Firma Philips.
Acht Monate nach der Einführung in der Radiologischen Universitätsklinik Bonn demonstrierte der geschäftsführende Oberarzt, PD Dr. med. Winfried A. Willinek, im Rahmen eines Lunch-Symposiums auf dem Kongress die Vorteile der neuen Technik, die zunehmend mit Ganzkörper-CT und PET-CT konkurriert.
Mit der Volldigitalisierung wurde beim Ingenia-MR die Signalübermittlung neu erfunden. Statt der Umwandlung des Signals durch einen Analog Digital Wandler im Technikraum bzw. im Magneten erfolgt die Umwandlung des Signals bereits in der Spule. Ein neu entwickelter Chip, der extrem klein ist und dem starken Magnetfeld standhält, macht es möglich. Bei der herkömmlichen Technik stören sich die Komponenten, die in eng gebündelten Kupferdrähten übertragen werden, gegenseitig, was zum Bildrauschen führt. „Bei der Volldigitalisierung wird das zusätzliche Signal dazu verwendet, die parallele Bildgebung maximal auszuschöpfen, um u.a. die räumliche Auflösung zu steigern und gleichzeitig das Field-of-View zu erhöhen oder die Echozuglänge zu verringern, um Artefakte zu vermeiden.
Dies ist im Grunde eine Traumsituation für jeden Radiologen Und weil die Messzeiten immer kürzer werden, kann jetzt anstelle langwieriger Atemtriggerung in kurzen Atemanhaltephasen untersucht werden. Durch die Verkürzung der Gesamtuntersuchungszeit beim Ganzkörper-MRT auf unter zehn Minuten inklusive funktioneller „PET-like“ Bilder tritt das Verfahren in Konkurrenz zur PET-CT und Multislice-CT“ so Willinek.
Die Digitalisierung in der Spule ermöglicht einen Signalgewinn von 40-50 Prozent je nach Untersuchungsart, wofür früher die Feldstärke erhöht werden musste. „Die neue Technik ermöglicht aber nicht nur weniger Rauschen sondern auch mehr Flexibilität. Bei einem 3 Tesla Ganzkörpermagneten bedeutet dies ein 500 x 500 mm² großes Field-of-View“, erklärt der Bonner Radiologe.
Da beim Ingenia MR jedes einzelne Empfangselement eine IP Adresse hat, kann aktiv auf die Spulen zugegriffen und ihr Einsatz gesteuert werden. Dies und die Integration der Spulenelemente in der Gantry erleichtern auch die Lagerung der Patienten, denn die Spulen müssen nicht mehr exakt aufeinander ausgerichtet werden. Da das neue Gerät eine 70 cm weite Öffnung bietet, kann die Untersuchung für den Patienten in bequemerer Position erfolgen, auch hier in Anlehnung an die CT, d.h. die Füße zuerst und mit nach hinten gelagerten Armen.
18.05.2012
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