Der Visual Patient Avatar übersetzt relevante Patientendaten im OP in ein leicht verständliches Piktogramm.

© Philips

News • Klinische Ent­schei­dungs­un­ter­stüt­zung im OP

Ein visueller Avatar zur Patientenüberwachung

Am Universitätsklinikum Bonn (UKB) wird als weltweit erstem Klinikum der Visual Patient Avatar kommerziell eingesetzt. In Zusammenarbeit mit zwei Ärzten des Universitätsspitals Zürich hat Philips diese visuelle Art der Darstellung für eine bessere Patientenüberwachung und -versorgung entwickelt.

Das System übersetzt komplexe Patientendaten während einer Operation und visualisiert diese in einem Avatar. Die Interpretation von lebenswichtigen Vitalparametern wird durch ihn deutlich erleichtert und dient als Entscheidungsunterstützung. 

Zeitdruck und Informationsüberlastung im OP können dazu führen, dass die Verschlechterung des Patientenzustandes während eines Eingriffs verzögert erkannt wird. 81,5% aller anästhesiebezogenen Fehler haben darin ihren Ursprung. Bisher haben Überwachungsmonitore die Situation der Patienten durch Vitalwerte, Zahlen und akustische Signale dargestellt. Das medizinische Fachpersonal braucht für die Interpretation dieser Daten jedoch Zeit. Die Fähigkeit, alle Informationen aufzunehmen und zeitgerecht klinische Entscheidungen zu treffen, kann dadurch beeinträchtigt werden. Am UKB kommt nun weltweit erstmalig eine völlig neue Lösung zum Einsatz: Relevante Patientendaten werden im OP erstmalig in einem leicht verständlichen Piktogramm (Avatar) visualisiert.

Die unverwechselbaren Signale des Visual Patient Avatar lenken sofort meinen Fokus auf das Wesentliche und ich sehe mich in der Lage, schneller sichere Entscheidungen zu treffen

Mark Coburn

Der Visual Patient Avatar übersetzt die Daten in ein menschenähnliches Piktogramm, das alle wichtigen Informationen über schnell zu erfassende Animationen, Farben und Formen darstellt. Der Blick auf den Monitor mit einem Visual Patient Avatar vereinfacht es dem Anästhesie-Personal, kritische Daten schneller, effizienter und sicherer abzurufen, zu verarbeiten und daraus ihr Handeln abzuleiten. „Entscheidend bei der Patientenversorgung ist immer, die relevanten Alarme rechtzeitig zu identifizieren. Die unverwechselbaren Signale des Visual Patient Avatar lenken sofort meinen Fokus auf das Wesentliche und ich sehe mich in der Lage, schneller sichere Entscheidungen zu treffen. Die Patientensicherheit wird dadurch signifikant erhöht“, sagt Prof. Mark Coburn, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin des UKB.

Stellten auf einer gemeinsamen Pressekonferenz den Visual Patient Avatar vor...
Stellten auf einer gemeinsamen Pressekonferenz den Visual Patient Avatar vor (von links): Dr. Christoph Nöthiger, Universitätsspital Zürich, Dr. Achilles Delis, Oberarzt an der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am UKB, Prof. Mark Coburn, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am UKB, PD Dr. Ana Kowark, Oberärztin an der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am UKB, PD Dr. David Tscholl, Universitätsspital Zürich, Marcus Krüger, Leiter der Abteilung Geräte- und Medizintechnik am UKB und Dr. Lorenzo Quinzio, Philips.

Bildquelle: Universitätsklinikum Bonn / A. Winkler

Um sicherzustellen, dass der Visual Patient Avatar tatsächlich die notwendige Unterstützung im täglichen Arbeitsablauf leistet, hat das Universitätsspital Zürich zahlreiche Studien durchgeführt. Dabei wurde der Visual Patient Avatar mithilfe etablierter Methoden validiert und optimiert. Prof. Wolfgang Holzgreve, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKB, sieht im Visual Patient Avatar eine sehr erwünschte Hilfe für die Entlastung des klinischen Personals, um wichtige Daten schneller und sicherer am Patienten abrufen und verarbeiten zu können: „Gerade dann sind neue Techniken hoch willkommen, wenn sie die Behandlung verbessern und mehr Zeit für die Gespräche mit unseren Patienten freimachen.“ 


Quelle: Universitätsklinikum Bonn

17.11.2023

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