Bildquelle: Shutterstock/Elnur
News • Digitale Technologien und KI im Gesundheitswesen
Smart Hospitals: Förderung für Krankenhäuser der Zukunft
In einem von der Universitätsmedizin Essen angeführten Konsortium erarbeitet ein Team aus Wissenschaftlern der Fraunhofer-Institute für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS und für Digitale Medizin MEVIS, der RWTH Aachen und der TU Dortmund zusammen mit Experten der m.Doc GmbH und der GSG Consulting GmbH Konzepte und Lösungen, wie Krankenhäuser aus NRW in sogenannte "Smart Hospitals" transformiert werden können.
Der Förderbescheid in Höhe von rund 14 Millionen Euro wurde nun von Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart an Dr. Anke Diehl, Chief Transformation Officer der Universitätsmedizin Essen, und Prof. Dr. Stefan Wrobel, Institutsleiter des Fraunhofer IAIS, überreicht.
Digitale Technologien bieten für das Gesundheitswesen große Chancen. Durch die ständig wachsende Menge an Gesundheitsdaten wird es möglich, intelligente und personalisierte Anwendungen zur gesundheitlichen Früherkennung, Diagnostik, Behandlung und Nachsorge zu entwickeln. Vor allem Systeme der Künstlichen Intelligenz (KI) bergen enormes Potenzial, um Patienten besser zu behandeln, Personal zu entlasten und Prozesse effizienter zu gestalten – besonders bei unvorhergesehenen Herausforderungen wie der aktuellen Pandemie. SmartHospital.NRW wird dieses Potenzial heben und für Krankenhäuser in NRW nutzbar machen, so die Kompetenzplattform für Künstliche Intelligenz Nordrhein-Westfalen (KI.NRW).
Dieser Artikel könnte Sie auch interessieren
News • Trendreport
Künstliche Intelligenz als Entlastung für den Arzt
Viele technologische Innovationen setzen vermehrt auf den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI). Ob bei der Fahrt mit der fahrerlosen U-Bahn, der Nutzung eines Online-Übersetzers oder der Ansprache von digitalen Sprachassistenten, wie Alexa und Siri – KI begegnet uns mittlerweile schon an zahlreichen Stellen des Alltags. Gezielt eingesetzt kann sie dem Menschen von großem Nutzen sein.…
Ziel ist zum einen, ein übertragbares Vorgehensmodell zu erarbeiten, das auf Krankenhäuser mit unterschiedlichen Digitalisierungsgraden übertragen werden kann. Das Universitätsklinikum Essen, das sich schon 2015 unter Leitung des Ärztlichen Direktors und Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Jochen A. Werner auf den Weg zum Smart Hospital gemacht hat, dient dafür als Leitbild. Zum anderen werden innovative, KI-basierte Anwendungen für reale Einsatzszenarien entwickelt und exemplarisch erprobt, wie beispielsweise die intelligente Erstellung und Verarbeitung medizinischer Dokumente, die KI-gestützte Gesundheitsdatenanalyse zur Diagnostikunterstützung oder der Einsatz von Sprachinterfaces zur kontaktlosen und damit sterilen Bedienung von Computern am Arbeitsplatz.
Mit der Einrichtung eines Showrooms an der Universitätsmedizin Essen werden die entwickelten Anwendungen einer Fachöffentlichkeit präsentiert und deren klinischen Einsatzmöglichkeiten mit Vertretern anderer Krankenhäuser evaluiert. Der Wissenstransfer ist ein zentrales Anliegen von SmartHospital.NRW: "Mit unseren Partnern schaffen wir nicht nur die technischen Voraussetzungen für das intelligente Krankenhaus, in dem wir so die Versorgung für Patientinnen und Patienten weiter verbessern können. Wir erarbeiten auch einen individuell anpassbaren Fahrplan, damit der Sprung ins KI-Zeitalter in der ganzen Branche gelingen kann", sagt Dr. Anke Diehl, Chief Transformation Officer der Universitätsmedizin Essen.
Die KI-basierten Anwendungen für dieses Vorhaben werden unter der Federführung des Fraunhofer-Instituts für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS erarbeitet. "Das Fraunhofer IAIS bringt seine langjährige Erfahrung in der Entwicklung von KI-Technologien ein, um gemeinsam mit starken Partnern vertrauenswürdige und robuste Anwendungen für reale Einsatzszenarien im Smart Hospital zu erproben", sagt Prof. Dr. Stefan Wrobel, Institutsleiter am Fraunhofer IAIS.
Dieser Artikel könnte Sie auch interessieren
News • Vernetzung von Fachärzten
Virtuelles Krankenhaus in NRW: Pläne vorgestellt
Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat gemeinsam mit den ersten Mitgliedern des Gründungsausschusses seine Pläne zur Errichtung eines Virtuellen Krankenhauses in Nordrhein-Westfalen vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine digitale Plattform, die künftig die fachärztliche Expertise landesweit bündeln und besser zugänglich machen soll.
Als Schirmherrin nimmt die Kompetenzplattform für Künstliche Intelligenz Nordrhein-Westfalen KI.NRW das Projekt SmartHospital.NRW in ihre Flagship-Initiative auf. KI.NRW unterstützt vom Land geförderte, hochinnovative und anwendungsbezogene KI-Projekte mit hoher gesellschaftlicher Relevanz und hilft dabei, wegweisende Pioniervorhaben auch über die Landesgrenzen hinaus sichtbar zu machen. "SmartHospital.NRW bringt Künstliche Intelligenz dorthin, wo sie ihren größtmöglichen gesellschaftlichen Nutzen entfalten kann. Von ihrem Einsatz in der Medizin werden zukünftig zahlreiche Patient*innen profitieren und deswegen unterstützen wir dieses Projekt sehr gerne", sagt Dr. Christian Temath, Geschäftsführer KI.NRW.
Parallel zu SmartHospital.NRW nimmt auch das Flagship-Projekt 'Zertifizierte KI' offiziell seine Arbeit auf. Experten entwickeln Prüfverfahren, die als Basis für technische Standards und Normen für KI-Systeme dienen können. Eine darauf aufsetzende KI-Zertifizierung kann gerade im Gesundheitssektor zur Vertrauensbildung beim Einsatz von KI beitragen. Neu in der Flagship-Initiative ist auch das Projekt 'bergisch.smart_mobility', in dem zahlreiche Partner gemeinsam an Konzepten für die Mobilität der Zukunft arbeiten.
Quelle: Kompetenzplattform Künstliche Intelligenz Nordrhein-Westfalen
25.02.2021