Indischer Pharmakonzern Piramal investiert in molekulare Bildgebung in Deutschland

Im April 2012 hatte der indische Großkonzern Piramal die Molecular-Imaging-Pipeline von Bayer Healthcare übernommen; seither werden die erworbenen PET-Radiopharmaka in den Berliner Labors von Piramal Imaging weiter erforscht und entwickelt.

Quelle des Bildes: Universitätsklinikum Münster
Quelle des Bildes: Universitätsklinikum Münster

Bei einem Pressegespräch in Berlin betonte der Vorstandsvorsitzende der Piramal-Gruppe Ajay Piramal die Bedeutung dieser Akquisition für sein Unternehmen: „Die molekulare Bildgebung gehört zu den Schlüsseltechnologien auf dem Weg zu einer individualisierten Medizin und die Akquisition einer leistungsfähigen Pipeline in diesem Bereich ist für uns ein wichtiger Meilenstein beim Aufbau eines innovativen Pharmaportfolios.“

Florbetaben, die am weitesten entwickelte PET-Substanz aus der Piramal-Pipeline, ermöglicht den Nachweis von beta-amyloiden Ablagerungen im Gehirn und könnte daher die Tür zu einer frühzeitigen Diagnose der Alzheimer-Erkrankung öffnen. “Eine Phase-III-Studie zur Überprüfung der Verlässlichkeit von Florbetaben beim histopathologischen Nachweis von beta-Amyloid wurde bereits erfolgreich abgeschlossen. Noch in diesem Jahr soll der Antrag auf Zulassung von Florbetaben bei der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) und bei der europäischen European Medicines Agency (EMA) eingereicht werden Darüber hinaus arbeitet Piramal Imaging an weiteren PET-Tracern für die in-vivo Diagnostik”, sagte Dr. Swati Piramal, Vice-Chairperson bei Piramal Enterprises Ltd.

Das Engagement von Piramal Imaging sei ein Gewinn für den Wirtschaftsstandort Berlin, so Christoph von Knobelsdorff, Staatssekretär in der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung.
„Es unterstreicht Berlins Ruf als Metropole der wissensbasierten Wirtschaft. Piramal hat mit Berlin eine gute Wahl getroffen. Die Gesundheitswirtschaft der Hauptstadtregion steht für hohe Innovationskraft und überdurchschnittliche Wachstumspotenziale. Die Region verfügt über eine europaweit einmalige Dichte an Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen. Unsere Politik setzt darauf, Wirtschaft, Forschung und Wissenschaft intensiv miteinander zu verknüpfen.“

“In Berlin profitiert die molekulare Bildgebung vor allem von der hervorragenden gerätetechnischen Ausrüstung der Region und der Nähe zu renommierten akademischen Arbeitsgruppen an der Charite und dem Max-Delbrück-Zentrum für Molekulare Medizin. Es herrscht ein gutes Klima für den interdisziplinären Austausch mit der Industrie", bestätigte auch Professor Günter Stock, Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Netzwerksprecher von HealthCapital Berlin-Brandenburg.
Die Forschung im Bereich Bildgebung hat eine lange Tradition in Berlin.
Bereits 1931 wurde hier das erste kommerziell verfügbare Röntgenkontrastmittel entwickelt; gegen Ende der 1980-er-Jahre gelang hier auch die Entwicklung und Kommerzialisierung des ersten Kontrastmittels für die Magnetresonanztomographie (MRT), das die medizinische Bildgebung revolutioniert hat.
 

30.08.2012

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