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Spezialisten in Eberswalde entfernen Riesenmuttermal
Bei so ausgefallenen angeborenen Fehlbildungen wie einem Riesenaevus gibt es nur wenige Spezialisten, die in der Lage sind, bei solch extremen Fällen zu helfen. Zu ihnen gehört Prof. Bruce Bauer aus Chicago, der in dieser Woche im Zentrum für Vasculäre Malformationen (ZVM) Eberswalde gemeinsam mit den dortigen Spezialisten operierte. Der siebenjährige Patient kam mit einem großflächigen dunkelbraunen Muttermal auf die Welt, das sich fast komplett über Gesicht und Kopf ausbreitete.
Abgesehen vom auffälligen Erscheinungsbild des Kindes bestand auch die Gefahr der Entartung, aus dem Naevus kann Hautkrebs werden. Das kranke Hautareal lässt sich allerdings nur schrittweise entfernen und durch gesunde Haut ersetzen. Ein Prozess, der viel Zeit und mehrfache Operationen benötigt und das Können von Fachärzten herausfordert. Für den siebenjährigen Theo und die komplexe operative Entfernung flog Prof. Bruce Bauer nach Eberswalde.
Hautexpander im Einsatz
„Er ist der weltweit erfahrenste Spezialist in der operativen Behandlung von Riesenmuttermalen“, sagt Dr. Lutz Meyer, Leiter des Eberswalder ZVM. „Dabei bedient er sich spezieller Techniken und wendet zum Beispiel Hautexpander an, mit der gesunde Hautareale beim Patienten gedehnt werden, um mit dem so gewonnenen Gewebe die entfernten Anteile des Muttermals abzudecken.“ Prof. Bruce Bauer hat in seiner Karriere schon mehr als 5.000 Hautexpander implantiert und ist Herausgeber von Standardwerken der Ästhetischen Chirurgie im Kindesalter. Außer ihm kommen regelmäßig weitere namhafte Chirurgen aus den USA, Südkorea und anderen Ländern in das Werner Forßmann Krankenhaus, um hier gemeinsam mit ihren deutschen Kollegen komplizierte Eingriffe durchzuführen. Schwerpunkte bilden dabei operativ-chirurgische Behandlungen aus dem Formenkreis der Vasculären Malformationen. Im August, im November und im Dezember dieses Jahres sind weitere Operationstermine geplant, zu denen Ärzte und Patienten aus verschiedensten Ländern nach Eberswalde kommen werden. Theos OP ist gut verlaufen. Außer ihm, der aus Polen kommt, wurde ein dreijähriges Mädchen aus Rumänien operiert. Prof. Bruce Bauer ist mit den Ergebnissen zufrieden, auch wenn noch weitere Schritte nötig sein werden.
Quelle: Gesellschaft für Leben und Gesundheit mbH
24.07.2017