Im Tumorboard überzeugen
Das interdisziplinär besetzte Tumorboard ist seit vielen Jahren eine wichtige Instanz bei der Therapie onkologischer Erkrankungen: Hier wird über die bestmögliche Behandlungsstrategie für den einzelnen Patienten entschieden. Bei malignen Lebertumoren oder Lebermetastasen kommen neben dem chirurgischen Vorgehen und der Chemotherapie auch interventionell-radiologische Verfahren wie die Selektive Interne Radiotherapie (SIRT) in Betracht.
Bei der Anwendung dieses interdisziplinären Verfahrens sind multiple Faktoren zu beachten. Neben einem ECOG Performance Status von ≤ 2 ist vor allem eine gut funktionierende Leber wichtig. Vorangegangene externe Bestrahlung der Leber, die Tumorlast oder deutlich abweichende Organoder Knochenmarksfunktionen stellen weitere, wenn auch untergeordnete Auswahlkriterien dar.
Erste Ergebnisse aus der SIRFLOX Studie 2015
Mehrere Studien bei Patienten mit inoperablem refraktärem metastasiertem Kolorektalkarzinom haben die Wirksamkeit von SIR-Spheres® Mikrosphären bereits belegt. Es wurde gezeigt, dass das Überleben von Patienten verlängert werden kann. So erhöhte sich in einer deutschen Fall Kontroll-Studie mit 58 intensiv vorbehandelten Patienten das mediane Überleben durch die SIRT gegenüber Best Supportive Care signifikant: 8,3 Monate versus 3,5 Monate, Hazard Ratio 0,26, p<0,0011.
Im Rahmen der Phase-III-Studien SIRFLOX und FOXFIREGlobal wird derzeit geprüft, ob die Effektivität einer Erstlinien-Chemothera- Fallpie nach dem FOLFOX6m-Schema (+/- Bevacizumab) durch Kombination mit einer SIRT verbessert werden kann. Erste Ergebnisse werden bereits für das kommende Jahr erwartet. Die FOXFIRE-Studie hat ein ähnliches Design wie die SIRFLOX-Studie, verwendet aber ein OxMdG-Schema allein bzw. in Kombination mit SIR-Spheres Mikrosphären. SIRFLOX, FOXFIRE und FOXFIREGlobal werden mit insgesamt über 1100 Patienten weitere aussagekräftige Daten zum Gesamtüberleben und zur Leberresektionsrate liefern.
RCTs mit mehr als 1.000 Patienten
Für Patienten mit HCC stehen als Therapieoptionen außer der Chemotherapie im intermediären Stadium B die transarterielle Chemoembolisation (TACE) und die SIRT zur Verfügung. Im Rahmen einer offenen, multizentrischen, randomisierten Pilotstudie (SIRTACE) wurden die Wirksamkeit und Sicherheit der beiden Therapieverfahren SIRT und TACE verglichen. Dabei zeigte sich, dass die einmalig applizierte Radioembolisation mit SIR-Spheres Mikrosphären ebenso effektiv und sicher ist wie die mehrmalig (im Mittel 3- bis 4-mal) durchgeführte TACE 2. Patienten mit multifokaler Erkrankung oder Infiltration der Portalvene können von einer SIRT ganz besonders profitieren 3. Darüber hinaus kann die SIRT auch erfolgreich sein bei Patienten, die auf eine TACE nicht ansprechen oder bei denen eine TACE kontraindiziert ist. Die gute Wirksamkeit einer Radioembolisation mit SIR-Spheres Mikrosphären belegt eine retrospektive Analyse von 325 Patienten mit fortgeschrittenem, nicht-resektablem HCC, für die ein medianes Gesamtüberleben von 12,8 Monaten ermittelt wurde 4.
Gegenwärtig prüft die Phase-III-Studie SORAMIC bei Patienten mit fortgeschrittenem HCC u.a., ob eine SIRT mit SIR-Spheres Mikrosphären und anschließender Gabe von Sorafenib das Gesamtüberleben i. Vgl. zur alleinigen Sorafenib-Therapie verbessert. Auch für die SARAH- und die SIRveNIB-Studie wurde die Dauer des Gesamtüberlebens als Studienendpunkt gewählt: Die Teilnehmer dieser Phase-III-Studien erhalten aufgrund eines nichtresektablen HCC entweder Sorafenib oder eine SIRT. Eine Metaanalyse beider Studien wird die Krankheitsverläufe von insgesamt fast 800 HCC-Patienten erfassen. www.sirtex.com
30.05.2014