News • Forschungsförderpreis Patientensicherheit

Ausgezeichnet: Delir-Training mit Roboter-Patientin

Der diesjährige Forschungsförderpreis der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) gemeinsam mit Philips geht nach Oldenburg. Gewonnen hat der Projektantrag „Delir-Screening mit Androider Roboter-Patientin (APR)“, eingereicht von PD Dr. Ulf Günther, leitender Arzt für Operative Intensivmedizin der Universitätsklinik Oldenburg.

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PD Dr. Ulf Günther, leitender Arzt für Operative Intensivmedizin der Universitätsklinik Oldenburg.

Bildquelle: Lukas Lehmann

Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung des DIVI-Kongresses in Hamburg verliehen. Seit sechs Jahren schreiben DIVI und Philips den gemeinsamen Preis aus, seit diesem Jahr wurde er thematisch um den Aspekt der Patientensicherheit erweitert. „Für das Projekt sind Kolleginnen und Kollegen aus zwei Einrichtungen der Universität Oldenburg – das Oldenburger Forschungsnetzwerk Notfall- und Intensivmedizin und die Pflegedirektion des Klinikums Oldenburg – zusammengekommen“, erklärt PD Dr. Ulf Günther. „Gemeinsam untersuchen wir, ob mithilfe einer APR eine standardisierte Delir- Screening-Schulung für intensivmedizinisches Personal möglich ist.“ Aktuell ist der organisatorische und personelle Aufwand solcher Angebote sehr hoch und die Darstellung aller Delir-Formen schwierig.

„Mit dem Preisgeld wird jetzt der Prototyp weiterentwickelt, sodass Simulationen von intensiveren Äußerungen von Agitation und Schmerz mit und ohne Delir möglich sind“, so Günther weiter. Großes Ziel sei die realitätsnahe Darstellung von Delir in all seiner Varianz, beispielsweise über Augen- und Kopfbewegungen oder auch Händedruck. Käme eine ARP zukünftig zum Einsatz, lässt sich die Wissensvermittlung rund um das Delir-Screening zeitlich flexibel und ohne Risiko für Patienten auf Intensivstationen deutlich verbessern.

Die Idee des Patientensimulators lässt die Patientenperspektive mit einfließen und fördert eine patientenzentrierte Versorgung

Robert Deisz

Das hat auch die Jury überzeugt. „Das Projekt trifft mit der Thematik den Kern der Aufgabenstellung und überzeugte zudem mit Originalität, sehr hoher Qualität sowie einer breiten Interprofessionalität und Interdisziplinarität der Beteiligten“, begründet Prof. Christian Waydhas, Koordinator der Jury und Präsidiumsmitglied der DIVI, die Preisvergabe an das Projekt der Roboter-Patientin. Aber auch alle anderen eingereichten Anträge zeichneten sich durch eine ausgesprochen hohe Qualität aus, so Waydhas. Besonders positiv sei das breite Spektrum der Themen und die hohe Interprofessionalität im gesamten Bewerberfeld aufgefallen. Das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro stiftet Philips. Dr. Robert Deisz, Chief Medical Officer Intensive Care bei Philips DACH, freut besonders, dass ein Projekt gewinnt, das die Patientensicherheit mit Fortbildung verknüpft: „Die Idee des Patientensimulators lässt die Patientenperspektive mit einfließen und fördert eine patientenzentrierte Versorgung. Dazu ist es äußerst sinnvoll, das Bewusstsein für Patientensicherheit durch die thematische Integration in die Aus- und Weiterbildung zu schärfen.“  

Den von Philips gestifteten Forschungsförderpreis gibt es seit 2017. Mit seiner Vergabe werden Nachwuchswissenschaftler mit Forschungsvorhaben in den Bereichen Delir-Management, Delir-Screening oder nicht- pharmakologische Delir-Prävention ausgezeichnet und gefördert. In diesem Jahr wurde die Ausschreibung erstmalig um den Aspekt der Patientensicherheit erweitert. Die DIVI übernimmt die wissenschaftliche Begutachtung der Bewerbungen sowie die Auswahl der Preisträger. 


Quelle: Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin / Philips

11.12.2022

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