Bildquelle: Brian Rasmussen/University of Washington Applied Physics Laboratory
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Ultraschall tilgt Reste von Nierensteinen
Das Entfernen der Reste von Nierensteinen per Ultraschall senkt das Risiko für einen erneuten Vorfall dieser Art.
Das haben Forscher der University of Washington School of Medicine ermittelt. Bei 50% der Patienten, bei denen Nierensteine operativ entfernt wurden, verbleiben danach kleine Stückchen in den Nieren. Von diesen Patienten hat jeder Vierte binnen fünf Jahren eine weitere OP, bei der diese jetzt größeren Fragmente entfernt werden. Bei Patienten, bei denen eine Ultraschallbehandlung zur Entfernung der Fragmente durchgeführt wurden, ist dieses Risiko jedoch um 70% niedriger. Die Wissenschaftler veröffentlichten ihre Erkenntnisse jetzt im Journal of Urology.
Laut Seniorautor Jonathan Harper ist entscheidend, dass das Verfahren nicht-invasiv ist und anbei ein Handheld-Ultraschallgerät eingesetzt wird, um die Fragmente der Nierensteine zu entfernen. Die randomisierte und kontrollierte Studie wurde von Mai 2015 bis April 2024 durchgeführt. Alle der 82 Teilnehmer verfügten über Steinfragmente, die seit Monaten in ihren Nieren nachweisbar waren. Ihre Harnleiter waren jedoch frei von Steinen oder Fragmenten.
Im Rahmen der Studie sind 40 Personen mit Ultraschall behandelt worden, damit sich die verbliebenen Reste der Nierensteine lösen. Bei den 42 Personen der Kontrollgruppe wurde keine derartige Behandlung durchgeführt. Die behandelten Patienten waren bei der Behandlung bei Bewusstsein und in einem Büro des Krankenhauses. Die Ärzte benutzten Ultraschallimpulse, um durch die Haut Fragmente zu entfernen, die sich näher bei den Harnleitern befanden. Sie konnten daher leichter ausgeschieden werden. Das war, so Harper, häufig bereits beim nächsten Urinieren der Fall.
Der Urologe sieht in diesem Verfahren viel Potenzial. Das Verfahren könnte so selbstverständlich werden wie der Besuch beim Zahnarzt. "Sind mehrere kleine Steine vorhanden, die in der Zukunft Probleme bringen könnten, macht man sich einen Termin beim Arzt und ist innerhalb von 30 Minuten mit der Behandlung fertig", meint Harper.
Quelle: University of Washington School of Medicine/pressetext
22.09.2024