Telekonsile zu COVID-19 sehr gefragt

 © Land NRW/Ralph Sondermann

News • Virtuelles Krankenhaus NRW

Telekonsile zu COVID-19 sehr gefragt

Über das Virtuelle Krankenhaus Nordrhein-Westfalen stellen die Universitätskliniken Aachen und Münster den Krankenhäusern im Land ihre Expertise bei der Behandlung von COVID-19-Patienten via Telekonsil zur Verfügung. Aktuelle Zahlen zeigen, dass das Virtuelle Krankenhaus NRW auf einen hohen Bedarf trifft:

Seit der Eröffnung durch NRW-Ministerpräsident Armin Laschet vor einer Woche wurden nahezu 200 COVID-19-Patienten von den Unikliniken Aachen und Münster telemedizinisch mitbetreut. Ursprünglich sollte das Virtuelle Krankenhaus erst im Sommer 2020 starten. Angesichts der derzeitigen Corona-Pandemie und der hohen Erkrankungszahlen in NRW hatte die Landesregierung jedoch beschlossen, den Start des Virtuellen Krankenhauses NRW vorzuziehen und telemedizinische Anwendungen schon jetzt zu nutzen, um schwerstkranke COVID-19-Patienten im Land flächendeckend optimal zu versorgen (wir berichteten).

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News • Tele-Intensivmedizin

Coronavirus: Vorstufe zum Virtuellen Krankenhaus NRW startet

Tele-Intensivmedizin soll Krankenhäuser bei Coronavirus-Pandemie unterstützen. Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales teilt mit: Die Landesregierung wird in Abstimmung mit den Universitätskliniken Aachen und Münster den sofortigen Start einer Vorstufe des Virtuellen Krankenhauses für die Bereiche Intensivmedizin und Infektiologie in Angriff nehmen.

Das Angebot kommt keinen Tag zu früh: Seitdem Ärzte in Krankenhäusern der Grund- und Regelversorgung bei schweren stationären COVID-19-Verläufen direkt auf die intensivmedizinische und infektiologische Expertise der Unikliniken Aachen und Münster zugreifen können, sind etwa 200 COVID-19-Patienten telemedizinisch mitbetreut worden.

Telekonsile sind im Krankenhausalltag aus vielfältigen Gründen und Anlässen sinnvoll und notwendig, um Versorgung als Gemeinschaftsaufgabe zu etablieren

Gernot Marx

In den Audio-Video-Konsilen ist die anspruchsvolle Beatmung im Rahmen des schweren Lungenversagens ein Hauptthema. Häufige Fragen betreffen den Zeitpunkt des Beatmungsbeginns, die Lagerungstherapie der Patienten, die Entwöhnung von der künstlichen Beatmung und die antiinfektive Therapie einer möglichen bakteriellen Superinfektion (sich überlagernde Infektion). Ziel ist die bestmögliche Intensivtherapie der Patienten vor Ort. Hochrisiko-Verlegungen in ein Zentrum sollen vermieden werden und sich auf den notwendigen Einsatz eines künstlichen Lungenersatzes beschränken. Ein gutes Signal für das Virtuelle Krankenhaus: durch die telemedizinische Unterstützung konnte bislang ein Großteil der Verlegungen vermieden werden, sodass die Patienten weiter heimatnah versorgt werden konnten.

Univ.-Prof. Dr. Gernot Marx, FRCA, Klinikdirektor für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care an der Universitätsklinik Aachen, verantwortlich für Leitung und Steuerung der Startphase des Virtuellen Krankenhauses NRW, bestätigt die Wichtigkeit des telemedizinischen Austausches. „Telekonsile sind im Krankenhausalltag aus vielfältigen Gründen und Anlässen sinnvoll und notwendig, um Versorgung als Gemeinschaftsaufgabe zu etablieren. Gerade in Krisenzeiten wie diesen zeigt sich die Stärke dieser Vernetzung zum Wohle der Patientinnen und Patienten: Wir sind in Nordrhein-Westfalen besonders gut auf eine Verschärfung der Situation vorbereitet und können intensivmedizinische und infektiologische Expertise landesweit in jedes Krankenhaus bringen. Das Virtuelle Krankenhaus NRW ist eine Initiative mit Vorbildcharakter und eine mögliche Blaupause für nationale Strukturen zur optimalen Versorgung von COVID-19-Patienten.“

Neben den Universitätskliniken Aachen und Münster sind die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW) und das ZTG Zentrum für Telematik und Telemedizin in den Aufbau dieser Vorstufe des Virtuellen Krankenhauses NRW eingebunden. Krankenhäuser aus Nordrhein-Westfalen können Anfragen über https://virtuelles-krankenhaus.nrw/ an das Virtuelle Krankenhaus NRW richten.


Quelle: Uniklinik RWTH Aachen

07.04.2020

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