Argus Augen

Second Sight: Verlängerung der Erstattungsfähigkeit für Argus II in Deutschland

Second Sight Medical Products, Inc. (Nasdaq: EYES), Entwickler, Hersteller und Vermarkter von implantierbaren Sehprothesen zur Wiederherstellung eines Sehvermögens bei blinden Patienten, hat bekannt gegeben, dass das Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) dem epiretinalen Implantat in 15 Krankenhäusern erneut Status I (vollständige Zulassung) gemäß dem NUB-Antragsverfahren erteilt hat. Dank dieser Entscheidung können zugelassene Krankenhäuser Entgeltverhandlungen für die Behandlung von Patienten mit hochgradiger Retinitis pigmentosa (RP) mit dem Netzhautprothesensystem Argus II mit den gesetzlichen Krankenkassen führen, die 85 Prozent der Bevölkerung in Deutschland versichern. Ein NUB-Bescheid gilt für ein Jahr und kann auf Antrag verlängert werden.

ARGUS II Implantat
ARGUS II Implantat
Quelle: komm.passion GmbH

In Europa ist Argus II für Patienten indiziert, die aufgrund fortgeschrittener  degenerativer Erkrankungen der Netzhaut, wie z.B. RP, erblindet sind. RP ist eine angeborene Erkrankung, die häufig zu nahezu vollständiger Blindheit führt und fast 30.000 Deutsche sowie insgesamt 167.000 Europäer betrifft.

„Diese NUB1-Verlängerung ist ein klares Zeichen für das Bestreben deutscher Ophthalmologen, ihren erblindeten Patienten einen Teil ihrer Sehkraft zurückzugeben. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Augenärzten und Selbsthilfegruppen, die Patienten unterstützen, mit der durch die Retinitis pigmentosa verursachten Blindheit zu leben“, erklärt Will McGuire, Präsident und Vorstandsvorsitzender von Second Sight Medical Products.

Die Zahl der Länder und Regionen, in denen die Kosten für das System erstattet werden, steigt kontinuierlich. Somit steht Argus II weltweit einer stetig wachsenden Patientengruppe zur Verfügung. Inzwischen haben über 215 Patienten ein Implantat erhalten, von denen 35 in Deutschland leben. Argus II bleibt weiterhin die Netzhautprothese mit der größten Verbreitung. Einige Patienten tragen das Implantat bereits seit 10 Jahren.

Über das Netzhautprothesensystem Argus II

Das Argus II System von Second Sight erzeugt eine elektrische Stimulation, bei der die geschädigten Netzhautzellen umgangen und die verbliebenen funktionstüchtigen Zellen stimuliert werden können; auf diese Weise kann bei Personen mit schwerer bis hochgradiger Retinitis pigmentosa eine visuelle Wahrnehmung hervorgerufen werden. Das Argus II System wandelt die von einer winzigen Videokamera in der Brille des Patienten aufgenommenen Bilder 
in eine Reihe kleiner elektrischer Impulse um, die drahtlos an ein Elektrodengitter gesendet werden, das auf der Oberfläche der Netzhaut implantiert ist. Diese Impulse sollen die verbliebenen Netzhautzellen stimulieren, so dass im Gehirn Lichtmuster wahrgenommen werden können. Der Patient kann lernen, diese visuellen Muster zu interpretieren, und kann dadurch eine funktionelle Sehkraft zurückgewinnen. Das Argus II System ist die erste künstliche Netzhaut, die in vielen Ländern zugelassen wurde und an offiziellen Behandlungszentren in Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Saudi-Arabien, Spanien, der Schweiz, der Türkei, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten von Amerika angewendet wird.

1NUB: Neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden (NUB)

Quelle: Pressemitteilung komm.passion GmbH

09.02.2017

Mehr zu den Themen:

Verwandte Artikel

Photo

News • Kardiovaskuläre Erkrankungen bei Männern und Frauen

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Pladoyer für mehr Ungleichbehandlung

Die Unterschiede bei Frauen und Männern für Risiko und Ausprägung kardiovaskulärer Erkrankungen werden bisher zu wenig berücksichtigt. Die DGK fordert deshalb mehr genderspezifische Forschung.

Photo

News • Automatisierte Insulin-Dosierung (AID)

Neue Diabetes-Technik auf dem Vormarsch – aber nicht für alle

Als Game-Changer für die Behandlung von Diabetes sehen Experten neue Technik wie die künstliche Bauchspeicheldrüse. Allerdings sind die Systeme für einige Patienten nur eingeschränkt einsetzbar.

Photo

News • Pulsed Field Ablation

Vielversprechende Technik gegen Vorhofflimmern

Mit bis zu 2000 Volt das Herz wieder in den richtigen Takt bringen: Kardiologen am Universitätsklinikum Würzburg setzen bei der Behandlung von Vorhofflimmern auf Pulsed Field Ablation (PFA).

Newsletter abonnieren