Tumorforschung
Neubau des NCT Dresden hat begonnen
Auf dem Gelände des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden entsteht ein hochmodernes Gebäude, das die Erforschung von Krebserkrankungen und die Versorgung von Krebspatienten so eng wie möglich verknüpfen soll. Der Neubau des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) Dresden wird ab 2019 eine einzigartige Forschungsplattform und Laboratorien, Bereiche für Patientenstudien sowie Räume für medikamentöse Behandlungen und Strahlentherapie beherbergen. Der Freistaat Sachsen stellt für die Errichtung des Gebäudes 22 Millionen Euro bereit.
Auf vier Etagen und über 3.000 Quadratmetern Nutzfläche werden in dem Neubau des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) Dresden rund 200 Wissenschaftler und forschende Ärzte arbeiten. Gleichzeitig können hier Krebspatienten mit den neuesten Methoden behandelt werden. Mit dem „Operationssaal der Zukunft“ zieht auch ein besonderer Forschungsbereich in das Gebäude ein, in dem Instrumente und Geräte digital vernetzt sind. Hier können Wissenschaftler wichtige Daten zur Entwicklung computer- und robotergestützter Assistenzsysteme für die Krebschirurgie gewinnen. Der OP wird räumlich unmittelbar mit modernsten Bildgebungsmethoden und Strahlentherapie-Einheiten verbunden sein. Durch die enge Verknüpfung zentraler Forschungs- und Behandlungsbereiche werden Ergebnisse der Krebsforschung schnell und gezielt zum Wohle von Patienten weiterentwickelt.
„Jährlich erkranken in Deutschland rund eine halbe Million Menschen neu an Krebs. Wir brauchen in diesem Bereich Spitzenforschung, um die Therapien von morgen und übermorgen entwickeln zu können. Der NCT-Neubau wird hierfür in Dresden beste Voraussetzungen bieten“, erklärte Ministerpräsident Stanislaw Tillich anlässlich der Grundsteinlegung. Bundesministerin für Bildung und Forschung Johanna Wanka: „Mit der heutigen Grundsteinlegung für das NCT in Dresden schaffen wir durch die enge Verbindung von Forschung und klinischem Alltag hervorragende Bedingungen für eine patientenorientierte Krebsforschung, die sich mit den Besten in der Welt messen können wird.“ Prof. Christof von Kalle, Geschäftsführender Direktor des NCT Heidelberg: „Das Konzept des NCT, interdisziplinäre Zusammenarbeit auch räumlich konsequent umzusetzen und auf den Patienten zu zentrieren, hat sich in Heidelberg definitiv durchgesetzt. Der Neubau in Dresden schafft die identischen Voraussetzungen, um Krebsforschung und Patientenversorgung in einem Gebäude zu vereinen.“
Die sächsische Landeshauptstadt wurde aufgrund ihrer wissenschaftlichen und medizinischen Kompetenz 2014 zum Partnerstandort des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg ernannt. Beide Standorte arbeiten eng zusammen und ergänzen sich in ihren Expertisen. Getragen wird das NCT Dresden vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), dem Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität Dresden und dem Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR). Der Neubau macht diese wichtige Institution nun auch nach außen hin sichtbar und schafft eine exzellente Infrastruktur für die patientennahe Krebsforschung und die Versorgung von Krebspatienten.
Prof. D. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand Universitätsklinikum Dresden: „Durch den NCT-Neubau werden die Kapazitäten für onkologische Forschung auf dem Campus erheblich erweitert. Das kommt auch unseren Patienten unmittelbar zu Gute. Sie profitieren im Rahmen von Studien von den neusten Methoden zur Diagnose und Therapie. Später sollen diese Innovationen allen Krebspatienten nützen.“ Prof. Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender und Wissenschaftlicher Vorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums: „Wir sehen in der personalisierten Onkologie eine wirkliche Revolution im Kampf gegen Krebs. Das bedeutet, dass Therapie und Diagnostik anhand von biologischen Eigenschaften des jeweiligen Tumors künftig noch viel individueller auf den einzelnen Krebspatienten zugeschnitten werden sollen als es der heutige Standard vorsieht. Im Dresdner NCT-Gebäude wird – in enger Kooperation mit Heidelberg – wegweisende Forschung auf diesem Gebiet stattfinden.“
Prof. Hans Müller-Steinhagen, Rektor der Technischen Universität Dresden: „Das NCT-Gebäude ist nicht nur in seiner räumlichen Gestaltung zukunftsweisend, sondern wird insbesondere der nächsten Generation von Ärzten und Wissenschaftlern beste Rahmenbedingungen bieten. Wir freuen uns, dass die an der TU Dresden ausgebildeten Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler hier optimale Forschungsgegebenheiten vorfinden und mit exzellenten Köpfen zusammenarbeiten können.“ Prof. Roland Sauerbrey, Wissenschaftlicher Direktor des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf: „Das NCT Dresden gibt uns die Chance, die starke Zusammenarbeit mit unseren Helmholtz-Kollegen vom Deutschen Krebsforschungszentrum sowie mit unseren lokalen Partnern an der TU Dresden und am Universitätsklinikum weiter auszubauen. Das betrifft zum Beispiel unsere Forschung auf den Gebieten der Protonen- und Immuntherapie oder die Entwicklung neuer radioaktiver Arzneimittel für die Diagnose und Behandlung von Tumoren.“
Quelle: Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Dresden
29.05.2017