Bildquelle: Will Kirk / Johns Hopkins University
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Laser-Bluttest diagnostiziert Herzinfarkt in Minuten
Ein neuer Bluttest von Forschern der Johns Hopkins University diagnostiziert einen Herzinfarkt innerhalb von Minuten statt Stunden.
Das Tool könnte es Ersthelfern etwa in Rettungswagen ermöglichen, schnell zu reagieren, um die Folgen der Erkrankung möglichst gering zu halten. Selbst für den Hausgebrauch könnte der Test angepasst werden, glauben die Entwickler. "Bei einem Herzinfarkt ist eine sofortige medizinische Intervention erforderlich, um die Ergebnisse für den Patienten zu verbessern. Doch eine frühzeitige Diagnose ist sehr schwierig und außerhalb einer klinischen Umgebung nahezu unmöglich", so Entwickler Peng Zheng. Er und sein Chef Ishan Barman entwickeln Diagnosewerkzeuge, die die Biophotonik nutzen. Dabei wird Laser-Licht eingesetzt, um Biomarker zu erkennen, die körperliche Reaktionen auf Erkrankungen sind.
Das Team hat seine Proof-of-Concept-Studie jetzt im Fachjournal Advanced Science veröffentlicht.
Unsere Entwicklung könnte in Zukunft einem tragbaren Gerät zum Einsatz kommen: Ein Tropfen Blut wird gescannt und voilà, in wenigen Sekunden erfolgt die Detektion - ähnlich wie bei einem Tricorder aus Star Trek
Ishan Barman
Das Herzstück der Erfindung ist ein winziger Chip mit einer nanostrukturierten Oberfläche. Diese verstärkt elektrische und magnetische Signale während einer sogenannten Raman-Spektroskopie-Analyse. Dabei werden die Biomarker sichtbar, die für einen Herzinfarkt typisch sind, selbst wenn sie in extrem niedrigen Konzentrationen vorliegen, die für die bisher genutzten Herzinfarkt-Tests nicht reichen, um eine solche Erkrankung sicher zu diagnostizieren.
Bei Menschen, bei denen ein Herzinfarkt vermutet wird, wird in der Regel eine Kombination von Tests durchgeführt, um die Diagnose zu bestätigen, in der Regel beginnend mit einem Elektrokardiogramm zur Messung der elektrischen Aktivität des Herzens - ein Verfahren, das etwa fünf Minuten dauert. Auch werden Bluttests durchgeführt. Das braucht mindestens eine Stunde. Das neue Verfahren liefert ein zuverlässiges Ergebnis innerhalb von wenigen Minuten, heißt es.
Obwohl das zeitsparende Tool für die Diagnose von Herzinfarkten entwickelt wurde, könnte es laut den Forschern auch zur Erkennung von Krebs und Infektionskrankheiten angepasst werden. "Es gibt ein enormes kommerzielles Potenzial", so Barman. "Unsere Entwicklung könnte in Zukunft einem tragbaren Gerät zum Einsatz kommen: Ein Tropfen Blut wird gescannt und voilà, in wenigen Sekunden erfolgt die Detektion - ähnlich wie bei einem Tricorder aus Star Trek." Als Nächstes plant das Team klinische Studien.
Quelle: Johns Hopkins University/pressetext
21.10.2024