Face-off-Session: Jeder gegen jeden

Ein ganz besonderes Highlight sollten sich die Teilnehmer des CT Symposiums auf keinen Fall entgehen lassen: Wenn am Freitag bei der Face-off-Session fünf Firmen im Kampf um das beste Post-Processing-Management gegeneinander in den Ring steigen, dann sind zwei Dinge glasklar – geschenkt wird sich nichts und jeder will als strahlender Sieger hervorgehen.

Beste Voraussetzungen also für die Besucher, sich einen Überblick über die Kondition der fünf Schwergewichte in der Bildverarbeitungsbranche zu verschaffen.

Moderiert wird das spannende Event von Prof. Dr. Hans-Christoph Becker und PD Dr. Anno Graser. Anno Graser weiß, wie es sich auf beiden Seiten des Kampfrings anfühlt. Als das Face-off-Format im Jahr 2004 beim Stanford CT Meeting in San Francisco aus der Taufe gehoben wurde, saß er selbst sozusagen auf „dem heißen Stuhl“, wie er sagt, und musste alle Register ziehen, um die Vorzüge der Workstation aus seinem Team zu präsentieren. Der besondere Clou dabei: Pro Fall hat jede Firma nur fünf Minuten Zeit, um das Publikum zu überzeugen.

Die Face-off-Session fand so begeisterten Anklang, dass sie auch auf dem Europäischen Röntgenkongress in Wien und auf dem Internationalen CT- und MRT-Symposium in Garmisch-Partenkirchen (jeweils unter der organisatorischen Leitung von Dr. Graser) in Serie ging. Für ihn und seinen Kollegen Becker liegt das Erfolgsgeheimnis der Reihe klar auf der Hand: „Moderne Bildgebung sieht heute so aus, dass ein CT-Scanner bis zu 3.000 Bilder in 15 Sekunden generiert. Die Frage ist natürlich: Wie lassen sich diese 3.000 Bilder sinnvoll betrachten? Ein Radiologe, der solche Mengen von Bilddatensätzen beurteilen will, ist auf Nachverarbeitungsprogramme angewiesen. Die Produktauswahl ist riesig und jeder Hersteller bietet etwas anderes. Die Face-off-Session liefert den perfekten Rahmen, um sich schnell und effektiv über das vorhandene Angebot zu informieren.“ Eine Win-Win-Situation für die Industrie und für die Kunden, denn so ergänzt Prof. Becker: „Für die Firmen ist es wichtig, dass auch bloß nichts schief läuft, denn eine zweite Chance haben sie nicht. Sie fiebern diesem Tag bereits lange im Vorfeld entgegen. Insofern können sich die Besucher auf eine perfekt vorbereitete Inszenierung freuen.“

Dieses Jahr treten die Firmen Aycan, GE, Siemens, Philips und Vital Images gegeneinander an. Sie alle hatten ausgiebig Gelegenheit, sich auf die Aufgabenstellung vorzubereiten. Die beiden Fälle, die sie präsentieren werden, sind identisch und vom Moderationsteam vorgegeben, so dass eine direkte Vergleichbarkeit der Bildverarbeitungslösungen möglich ist. Dr. Graser stellt einen der beiden Fälle vor: „Weil die Session am Freitag stattfindet, unserem ‚Onkologie-Tag‘, haben wir einen Patienten mit einem hochmalignen Non-Hodgkin-Lymphom ausgesucht. Die Diagnose wurde im März 2009 gestellt. Der Patient wurde an vier verschiedenen Zeitpunkten dreimal mittels PET-CT und einmal mit CT untersucht.

Die ersten Datensätze stammen aus den Monaten April und August 2009 und zeigten ein gutes Ansprechen auf die Chemotherapie. Die beiden anderen Datensätze entstanden im Juni und November 2011. In dieser Zeit wurde ein Rezidiv festgestellt, das dann wiederum gut auf die Chemotherapie ansprach. Die Herausforderung für die Workstation-Anbieter liegt insbesondere darin, zum einen mehr als zwei Zeitpunkte gleichzeitig auf dem Bildschirm darzustellen und zum anderen die Morphologie aus der CT und die Stoffwechselbildgebung aus der PET zusammenzuführen.“ Keine leichte Aufgabe also, aber eine, die den typischen radiologischen Alltag widerspiegelt. Ob es einen Sieg nach Punkten oder sogar ein K.O. geben wird, das wird sich am Freitag zeigen. Eins steht jedenfalls fest: Spannend wird es in jedem Fall!
 

05.01.2011

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