Antibiotikaresistenz
Experten-Netzwerk gegen multiresistente Keime
Im März startet ein von Wissenschaft und Industrie gemeinsam getragenes, neues europäisches Forschungsprogramm gegen die Ausbreitung von multiresistenten Mikroben in Europa.
Für ein Teilprojekt unter Leitung von Prof. Evelina Tacconelli, Leiterin der Klinischen Infektiologie am Universitätsklinikum Tübingen, stehen alleine 8 Mio. Euro zur Verfügung.
Antibiotikaresistente Bakterien verursachen jedes Jahr etwa 25 000 Todesfälle in Europa. Zwei Drittel davon aufgrund gramnegativer Bakterien. Dies kostet die Europäische Gemeinschaft geschätzte 1,5 Mrd. Euro jährlich.
Im Kampf gegen diese Antibiotikaresistenz startet jetzt eine Allianz aus 34 europäischen akademischen Partnern und fünf Pharmafirmen ein neues Projekt mit dem Namen COMBACTE-MAGNET innerhalb des IMI-Forschungsprogramms „New Drugs for Bad Bugs“ (ND4BB: „Neue Pillen gegen schlechte Bazillen“). Geplant sind innovative Studien und Aktivitäten im Zusammenhang mit der Prävention und Behandlung von Infektionen durch mehrfach medikamentenresistente gramnegative Bakterien.
Ziel des Forschungsvorhabens von Prof. Tacconelli ist es, eine umfangreiche europäische Strategie zur Bildung eines Experten-Netzwerkes aus Wissenschaft, öffentlichem Gesundheitswesen, Forschungs- und Gesundheitsstiftungen und der Industrie im Kampf gegen die Ausbreitung von multiresistenten Mikroben in Europa zu entwickeln. Außerdem sollen Anreize geschaffen werden, um neue antimikrobielle Medikamente zu generieren. Dem Forschungsvorhaben stehen 8 Mio. Euro zur Verfügung. 3,6 Mio. davon fließen nach Tübingen.
Quelle: Pressemitteilung des Universitätsklinikums Tübingen
18.03.2015