European Institute of Molecular Imaging: Entwicklung neuer Biomarker ist primäres Ziel

Bereits heute lassen sich dank der molekularen Bildgebung hervorragende diagnostische Ergebnisse erzielen und onkologische oder kardiovaskuläre Erkrankungen in immer früheren Stadien erkennen. Der Schlüssel zu diesem Erfolg sind neben verbesserten bildgebenden Verfahren spezielle Biomarker, die die molekularen Prozesse erst sichtbar machen. Primäres Ziel in der molekular-medizinischen Forschung ist es darum, immer neue und spezifischere Biomarker zu entwickeln und die molekulare Bildgebung damit weiter voran zu treiben. Diesem Ziel hat sich auch das kürzlich gegründete European Institute of Moleculare Imaging (EIMI) in Münster verschrieben, bei dem es sich um eine Kooperation zwischen Siemens Medical Solutions und der Universität Münster handelt.

von links: Prof. Dr. Erich Reinhardt, CEO Siemens Medical Solutions, Prof. Dr....
von links: Prof. Dr. Erich Reinhardt, CEO Siemens Medical Solutions, Prof. Dr. Ursula Nelles, Rektorin der Universität Münster und Prof. Dr. med. Dr. rer. nat Otmor Schober, Universität Münster bei der Eröffnung des des European Institute of Molecular Imaging (EIMI) in Münster
 „Molekulare Bildgebung kann nur gelingen, wenn verschiedene Disziplinen unter einem Dach zusammenarbeiten“, erklärt Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Otmar Schober, Uni Münster, die Idee, die hinter der Gründung des Instituts an der Wilhelms-Universität Münster steht. Damit sind nicht nur die Disziplinen innerhalb einer Fakultät gemeint, sondern die fakultätsübergreifende Zusammenarbeit zwischen Biologen, Physikern, Pharmazeuten, Chemikern, Mathematikern und Medizinern. Die Wilhelms-Universität in Münster bietet hierfür den perfekten Rahmen, verfügt sie doch über einen breit angelegten und hoch angesehene Forschungs- und Lehrbereich. „Münster bot optimale Voraussetzung für die Gründung eines europäischen Instituts, da sich disziplin-übergreifende Forschungsverbünde schnell und unkompliziert etablieren können. Diese Forschungsverbünde verfügen zudem über das qualitative und quantitative Potential, zu einem international sichtbaren Zentrum für bestimmte Fragestellung – hier die molekulare Bildgebung – zu werden“, so Professor Dr. Ursula Nelles, Rektorin der Universität Münster.
 
Mit Siemens Medical Solutions hat die Universität Münster einen ebenso finanzstarken wie kompetenten Industriepartner an ihrer Seite, der aufgrund seines Angebotes an in-vivo und in-vitro Diagnostikverfahren über das notwendige Equipment und die entsprechenden Möglichkeiten zur Umsetzung von Forschungsergebnissen verfügt. Prof. Dr. Erich Reinhardt, CEO Siemens Medical Solutions: „Die Kooperation mit der Universität Münster in Form einer Public Private Partnership in der Molekularmedizin ist von uns von zentraler Bedeutung. Unser Ziel ist es, Produkte zu entwickeln und in den Markt einzuführen, die dabei helfen, die Qualität der Gesundheitsvorsorge zu erhöhen. Und um Krankheiten früh zu erkennen und zu verstehen, muss man sich auf der Molekülebene bewegen. Das ist ein innovatives Feld, von dem wir als Unternehmen überzeugt sind, dass es auch geschäftlich von Interesse ist.“
 
Zu den ersten Forschungszielen von EIMI gehört beispielsweise die Entwicklung von Biomarkern zur Erkennung des programmierten Zelltods. Hier gibt es bereits erste Ansätze und Ideen, die zunächst im Labor und anschließend am Tiermodell erprobt werden sollen. Ein weiteres Gebiet wird die Erforschung der Arteriosklerose mit ihren Komplikationen Schlaganfall und Herzinfarkt darstellen. Immer wieder sterben Menschen durch plötzlichen Herztod nach Herzinfarkt, ohne dass die typische Enge in der Brust oder Schmerzen auftreten. Zwar gibt es spezielle Risikofaktoren, die einen solchen Vorfall begünstigen, trotzdem kann nicht bestimmt werden, welcher Patient betroffen sein wird. Einen Hinweis darauf geben Entzündungen in den Gefäßen, deren Status mit Hilfe der molekularen Bildgebung zukünftig dargestellt werden soll. Hierzu machen sich die Forscher am EIMI zunächst einmal auf die Suche nach dem spezifischen Molekül, welches exakt dann hoch reguliert wird, bevor es zum Infarkt kommt, um dann einen entsprechender Marker zu finden, mit dessen Hilfe dieser Prozess dargestellt werden kann.
 
Im onkologischen Bereich liegt der Forschungsscherpunkt vor allem darauf, die Therapieeffekte von zum Beispiel Chemotherapien mit Hilfe von molekularer Bildgebung nachzuweisen. Diese sogenannte Therapieresponse ist neben der Prävention das zweite Hauptuntersuchungsfeld, dem sich die Forscher in Münster zukünftig widmen werden.

10.07.2007

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