dermatologists performing full-body scan for skin cancer screening
Die UKL-Hautklinik verfügt über ein eigenes, modernes Fotostudio. Bei der Ganzkörperaufnahme für das erweiterte Hautkrebsscreening stehen die Patienten auf Bodenmarkierungen und nehmen definierte Positionen ein, um annähernd den gesamten Körper abbilden zu können. Hier demonstrieren Oberärztin Anna-Theresa Seitz und Hautklinik-Fotograf Philipp Kempka das neue Gerät.

Bildquelle: Universitätsklinikum Leipzig

News • Malignes Melanom

Mit digitaler Bilderkennung gegen schwarzen Hautkrebs

Effektiv, präzise und leitliniengerecht: Kombination aus Ganzkörperaufnahmen und Videodermatoskopie einzelner Hautstellen erkennt kleinste Veränderungen bei Pigmentmalen im zeitlichen Verlauf

Die Dermatologie als stark visuell geprägtes Fachgebiet der modernen Medizin bietet viele Möglichkeiten für den Einsatz digitaler Bilderkennung und -bearbeitung, zum Beispiel bei der automatisierten Analyse von Pigmentmalen wie den bekannten Leberflecken. Die Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie am Universitätsklinikum Leipzig setzt dazu seit kurzer Zeit ein Ganzkörperaufnahmegerät der neuesten Generation ein, mit dessen Hilfe ein erweitertes Hautkrebsscreening möglich ist. 

Bei bereits dokumentierten Läsionen erkennt das System durch einen Vorher-Nachher-Vergleich schon geringfügige gutartige oder bösartige Veränderungen im zeitlichen Verlauf, kann aber auch neu hinzugekommene Läsionen nachweisen.

Anna-Theresa Seitz

Die Untersuchungstechnik besteht aus zwei Stufen: der Ganzkörperfotografie (Total Body Mapping), bei der ein Großteil der Hautoberfläche automatisiert erfasst wird und innerhalb weniger Sekunden hochauflösende medizinische Bilddaten generiert werden, sowie der Videodermatoskopie. Bei letzterem handelt es sich um einen hochauflösenden Scan eines einzelnen Leberflecks, um auszuschließen, dass es sich bei diesem Pigmentmal um den gefährlichen schwarzen Hautkrebs handelt. 

"Dieses moderne System mit einer 50 Megapixel-Kamera bietet uns mehrere Vorteile", erläutert Dr. Anna-Theresa Seitz, Oberärztin der UKL-Hautklinik, die zusammen mit Klinikdirektor Prof. Jan C. Simon die Initiative für die Anschaffung des Gerätes ergriffen hatte. "Bilder vergangener Untersuchungen können abgespeichert werden. Bei bereits dokumentierten Läsionen erkennt das System durch einen Vorher-Nachher-Vergleich schon geringfügige gutartige oder bösartige Veränderungen im zeitlichen Verlauf, kann aber auch neu hinzugekommene Läsionen nachweisen", sagt Dr. Seitz.

Mit der ergänzenden Videodermatoskopie ist ein hochauflösender Scan eines...
Mit der ergänzenden Videodermatoskopie ist ein hochauflösender Scan eines einzelnen Leberflecks möglich, um auszuschließen, dass es sich um schwarzen Hautkrebs handelt.

Bildquelle: Universitätsklinikum Leipzig 

Eine Analysesoftware liefere den Ärzten weitere Hinweise auf Malignität (Bösartigkeit), was die Genauigkeit in der Melanomerkennung deutlich erhöhe, so die UKL-Oberärztin. Hinter der Analysesoftware steckt ein durch "Künstliche Intelligenz" (KI) trainierter Algorithmus, der zuvor mit tausenden ähnlicher Bilder "gefüttert" worden war. "Die Analysesoftware unterstützt uns. Die letzte Entscheidung verbleibt aber immer bei den Ärzten", betont Dr. Anna-Theresa Seitz. 

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Das System sei etabliert in großen dermatologischen Zentren und erleichtere die Arbeit sehr, sagt Klinikdirektor Prof. Simon: "Vorher entstanden die Aufnahmen mit einer normalen Kamera. Dann wurden aufwändig Markierungen von Pigmentmerkmalen erstellt, um bei der nächsten Untersuchung mögliche Veränderungen abgleichen zu können", erläutert er. "Heute nimmt man dank der Kombination aus Bodymapping und Videodermatoskopie nur noch ausgewählte Stellen einzeln auf." 

Die Inzidenzrate beim malignen Melanom, dem schwarzen Hautkrebs, steige an. Vor diesem Hintergrund, Prof. Simon, komme der Prävention eine entscheidende Bedeutung zu. Die Kombination aus Ganzkörperbildern und Videodermatoskopie ausgewählter Stellen sei da besonders bei Hochrisiko-Patienten eine effektive Strategie für die Früherkennung von Melanomen. 

Ein Schönheitsfehler bleibt derzeit: Im Moment übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten dieser Leistung noch nicht. 


Quelle: Universitätsklinikum Leipzig

26.01.2024

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