News • Abdominale Bildgebung
CT-Scans bringen Vorteile bei Blinddarmentzündung
Eine Blinddarmentzündung lässt sich mittels niedrig dosierter CT-Scans diagnostizieren, sagen Forscher der finnischen University of Turku.
Die Strahlenbelastung sinkt. Der Studie zufolge ist dies bei jungen Patienten von Bedeutung. Appendizitis ist eine der Hauptursachen für einen Krankenhausaufenthalt. Blinddarmentfernungen gehören weltweit zu den häufigsten operativen Eingriffen. Eine Diagnose ist jedoch oft schwierig, was zu Verzögerungen oder unnötigen OPs führt.
Die Scans einer kontrastmittelgestützten Computertomografie sind den Fachleuten nach bei der Erstellung der richtigen Diagnose sehr nützlich. Es hat jedoch Bedenken aufgrund der Strahlenbelastung gegeben. Die zunehmenden Belege für die Sicherheit und Wirksamkeit einer nichtoperativen Behandlung einer unkomplizierten akuten Appendizitis hat zu neuen Anforderungen bei der Genauigkeit der Diagnosen bei der akuten Blinddarmentzündung und der Schwere der Erkrankung geführt.
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Da eine Notfall-Appendektomie nicht mehr als die einzige Behandlungsalternative bei unkomplizierten akuten Erkrankungen angesehen wird, hat sich der Schwerpunkt von der Feststellung, ob eine Blinddarmentzündung vorliegt, hin zu einer Unterscheidung zwischen einer unkomplizierten und komplizierten akuten Appendizitis verlagert. Details wurden im "British Journal of Surgery" veröffentlicht. Der Einsatz der Bildgebung ist heute in der Diagnose Standard. Damit verringern sich die Anzahl der negativen operativen Eingriffe und die gesamten Behandlungskosten. Obwohl Ultraschall bei pädiatrischen Patienten häufig eingesetzt wird, um die Gefahren der Strahlung zu vermeiden, ist ein CT-Scan laut den Forschern bei Erwachsenen die genaueste Möglichkeit einer Diagnose.
Für die Studie haben die Forscher die Daten von Patienten ausgewertet, die zwischen dem 4. April 2017 und 27. November 2018 im Turku University Hospital behandelt wurden. 989 Patienten kamen mit Verdacht auf Blinddarmentzündung in die Notaufnahme. Bei rund 53 Prozent wurden niedrig dosierte CT-Scans durchgeführt. Bei 47 Prozent wurde die Diagnose mittels CT-Scans mit der Standarddosierung durchgeführt. Die Genauigkeit der Scans lag bei der Identifizierung von Patienten mit und ohne akute Blinddarmentzündung bei 98 respektive 98,5 Prozent. Die Genauigkeit bei der Unterscheidung zwischen unkomplizierten und komplizierten Erkrankungen erreichte Werte von 90,3 respektive 87,6 Prozent. Diese Studie zeigt, dass beide Arten von CT-Scans bei der Erkennung einer Appendizitis und der Unterscheidung zwischen ernsten Fällen, die eine OP erfordern und jenen, die nur mit Antibiotika behandelt werden können, genaue Ergebnisse erzielen.
Quelle: University of Turku/pressetext
12.11.2021