Infektionskrankheiten

Abbotts Diagnose-Plattform Iridica jetzt auch in Europa

Abbott kündigte an, dass seine innovative Diagnoseplattform Iridica jetzt in Europa und anderen Staaten mit CE-Kennzeichnung zugänglich ist. Mit der neuen Plattform können in weniger als sechs Stunden mehr als 1.000 Infektionserreger identifiziert werden.

Abbott\s Diagnoseplattform Iridica ist nun in Europa und anderen Staaten mit...
Abbott\'s Diagnoseplattform Iridica ist nun in Europa und anderen Staaten mit CE-Kennzeichnung zugänglich
Quelle: Abbott

„Ärzte brauchen bessere Instrumente, um Menschen mit schweren Infektionen zu diagnostizieren", sagte Professor Dr. François Simon, Leiter der Mikrobiologie am Hôpital Saint-Louis, Paris, Frankreich. „Für Menschen mit einer Sepsis verringert sich die Überlebensrate mit jeder Stunde, um die sich die Behandlung verzögert. Oft liegt es daran, dass aktuelle Methoden die Quelle der Infektion nicht rechtzeitig identifizieren können, damit Ärzte mit den geeigneten Therapien behandeln können."

Iridica verwendet eine Kombination aus anspruchsvollen Testtechnologien namens Polymerasekettenreaktion/Elektrospray-Ionisations-Massenspektrometrie (PCR/ESI-MS), um Pathogene rasch und ohne die Notwendigkeit einer Kultur direkt aus der Probe eines Patienten zu ermitteln. Laut den Studienergebnissen aus Abbotts Rapid Diagnosis of Infections in the Critically Ill (RADICAL) war die Technologie in der Lage, Krankheitserreger zu erkennen, wo der aktuelle Diagnosestandard dies nicht konnte.

Nach nachträglichem Vergleich der Ergebnisse von Abbotts Technologie mit der aus Kultur berichtete in der Studie ein unabhängiges Gremium von Ärzten1, es hätte in fast 60 Prozent der untersuchten Fälle eine andere Behandlung verordnet. Zudem ergab eine Analyse der Studienergebnisse, dass Abbotts Technologie dabei half, die damit verbundenen Gesundheitskosten um 30 Prozent zu senken und den Krankenhausaufenthalt von Menschen mit schweren Infektionen um bis zu acht Tage zu reduzieren.2

„Wenn jemand derzeit mit Verdacht auf Infektion ins Krankenhaus kommt, kann es mehrere Tage dauern, bis die Quelle genau ermittelt werden kann, was eine angemessene Behandlung verzögern kann", erklärte Dr. David J. Ecker, Divisional Vice President für Forschung und Entwicklung von Abbotts Ibis Biosciences. „IRIDICA kann einen besseren und schnelleren Weg für Nachweis und Bestimmung von Pathogenen bieten, die schwere Infektionen verursachen, und Ärzten bei der Diagnose und Behandlung von Schwerkranken helfen."

Iridica stellt auch einen Fortschritt bei den Bemühungen dar, den übermäßigen Einsatz von Antibiotika einzudämmen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) führte der übermäßige Gebrauch und Missbrauch von Antibiotika zum Anstieg der antibakteriellen Resistenz, die als zunehmend ernste Bedrohung für die öffentliche Gesundheit angesehen wird.3

„Langsamere Diagnosemethoden wie Kulturen haben zum Übergebrauch von Breitband-Antibiotika und Antimikrobiotika und einem Auftreten neuer widerstandsfähiger Superbugs geführt", sagte Dr. Jean-Louis Vincent, Professor für Intensivmedizin, Université Libre de Bruxelles, Belgien. „Durch die schnellere Identifizierung von Krankheitserregern mit IRIDICA kann ein Arzt rasch die wirksamste Therapie verschreiben und damit potenziell die wahllose Anwendung von Breitband-Antibiotika begrenzen."

Iridica bietet derzeit fünf Testpanels für Pathogene, die bei Schwerkranken Infektionen wie Sepsis, bakterielle, Pilz- und Virusinfektionen und beatmungsassoziierte Pneumonie auslösen.

 

1 Sieben unabhängige Ärzte aus Großbritannien, Frankreich, Belgien, Polen, der Schweiz und Deutschland haben in einem Expertengremium die RADICAL-Studie rückwirkend beurteilt.

2 Für ein Krankenhaus, dass pro Jahr ca. 500 Patienten mit blutbedingten Infektionen behandelt. Die Kosten wurden anhand der Aufenthaltsdauer in Intensivstation und normaler Station ermittelt.

3 Weltgesundheitsorganisation: „Antimicrobial Resistance: Global Report on Surveillance", April 2014 http://apps.who.int/iris/bitstream/10665/112647/1/WHO_HSE_PED_AIP_2014.2_eng.pdf?ua=1

 

Quelle: Abbott

11.12.2014

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