Prof. Dr. Wieland Voigt, Tessema Mekonnen und Angelika Gruber stehen in...
Von links: CEO Prof. Dr. Wieland Voigt, Laborleiter Tessema Mekonnen und Qualitätsmanagementbeauftragte Angelika Gruber

© VOC-Advanced Breath Diagnostics GmbH

News • Messung von Schwefelwasserstoff im Atem

SIBO: Wichtiger Schritt für Atemtest zu Hause

Die VOC-Advanced Breath Diagnostics GmbH berichtet über einen technologischen Durchbruch in der Messung von Schwefelwasserstoff im Atem.

Das Unternehmen, gegründet von Prof. Wieland Voigt, CEO der VOC-Advanced Breath Diagnostics GmbH mit Sitz im Medical Valley Center in Erlangen und Labor in Forchheim, konnte durch den Einsatz spezieller Technologie Schwefelwasserstoff in Atemgasproben derart stabilisieren, dass der Test in naher Zukunft als Test auch für die Sammlung von Atemproben zu Hause angeboten werden kann. Entsprechende klinische Studien dazu sind in Vorbereitung. Schwefelwasserstoff als Biomarker im Atemgas spielt eine wichtige Rolle bei der Verbesserung der Präzision von Atemtests zur Erkennung eines Dünndarmfehlbesiedlungssyndroms (SIBO).

In Deutschland erkranken jedes Jahr immer noch ca. 60.000 Patienten an Darmkrebs. [...] Mit unserer Diagnose-Methode, die das Risiko an Darmkrebs zu erkranken misst, wollen wir ein früheres Eingreifen ermöglichen

Wieland Voigt

Darüber hinaus weisen Studien darauf hin, dass Schwefelwasserstoff ein vielversprechender Indikator für das individuelle Darmkrebsrisiko bei Menschen mit durchschnittlichem Krebsrisiko sein kann. Damit dieser Vorteil für Patienten nutzbar gemacht werden kann, hat das Team um Prof. Voigt präanalytische und analytische Methoden entwickelt, um Schwefelwasserstoff im Atemgas zu stabilisieren und zuverlässig zu messen. Dies ermöglicht es, den Test zukünftig außerhalb des klinischen Umfelds z.B. zu Hause durchzuführen und so den Zugang zur Darmkrebsrisikobewertung signifikant zu erleichtern. 

Internationale Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Ernährung eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Darmkrebs spielt. Insbesondere die sogenannte „Schwefel-Mikrobiom-Diät“ kann zu einer verringerten Vielfalt des Mikrobioms und zu einer Überwucherung von Schwefel verstoffwechselnden Bakterien führen. Diese Bakterien sind für eine erhöhte Produktion von Schwefelwasserstoff im Darm verantwortlich, was mit einem erhöhten Risiko für Darmkrebs verbunden sein könnte. Die Wirkung von Schwefelwasserstoff ist dosisabhängig und reicht von schützenden bis hin zu krebserregenden Eigenschaften.

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Artikel • Atemluft-Diagnostik

Breathomics: mehr als nur heiße Luft

Bei der Diagnostik der Nase nachgehen: Auf der Medica sprachen Dr. Beniam Ghebremedhin und Dr. Simona Cristescu über Breathomics (von engl. breath = Atemluft) und ihre Anwendungsmöglichkeiten in der Diagnostik. Die Experten erklärten auf dem Labmed-Forum der Messe, wie das, was ein Patient ausatmet, Rückschlüsse auf Erkrankungen zulässt.

Durch die Nutzung von Schwefelwasserstoff als potenziellen Atemmarker können Risikopatienten in der Gruppe mit eigentlich durchschnittlichem Risiko für Darmkrebs frühzeitig identifiziert werden. Dies ermöglicht es, zum einen zur Teilnahme am empfohlenen Darmkrebsscreening in besonderem Maße zu motivieren und zusätzlich insbesondere primär präventive Maßnahmen wie eine Umstellung der Ernährung rechtzeitig einzuleiten. Denn ein vermiedener Darmkrebs ist die beste Möglichkeit, die Darmkrebssterblichkeit zu reduzieren. Angesichts der steigenden Inzidenz von Darmkrebs gerade bei jungen Menschen könnte dieser Atemgastest eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung der Früherkennung und der individuellen Risikobewertung spielen. 

Prof. Voigt erläutert: „In Deutschland erkranken jedes Jahr immer noch ca. 60.000 Patienten an Darmkrebs. Aufgrund der unzureichenden Teilnahme an Screening Programmen wird bei vielen Menschen das kolorektale Karzinom erst diagnostiziert, wenn es sich schon in fortgeschrittenen Stadien (III und IV) befindet. In diesen späten Stadien sinkt die Wahrscheinlichkeit die nächsten fünf Jahre zu überleben, rapide. Mit unserer Diagnose-Methode, die das Risiko an Darmkrebs zu erkranken misst, wollen wir ein früheres Eingreifen ermöglichen.“ 

Die Darmspiegelung (Koloskopie) bleibt weiterhin die wichtigste medizinische Untersuchung zur Früherkennung von Darmkrebs. Der neue Atemgastest soll eine ergänzende und einfach zugängliche Möglichkeit bieten, das individuelle Risiko frühzeitig zu bestimmen und entsprechende Vorsorgeuntersuchungen zu veranlassen. 

Vortrag auf der Medica 2024

Prof. Wieland Voigt stellt das Verfahren auch auf dem Labmed Forum der Medica 2024 in Düsseldorf vor. Der Vortrag mit dem Titel ‚Hydrogen Sulfide as a risk indicator for the development of colorectal cancer – current evidence and methodological challenges’ beginnt am 12. November um 12.30 Uhr (Halle 3, Stand 3E83).


Quelle: VOC-Advanced Breath Diagnostics GmbH

29.09.2024

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