Beim Tag der Seltenen Erkrankungen treffen sich jedes Jahr Betroffene, Angehörige und Interessierte. Aufgrund der aktuellen Corona-Beschränkungen findet der Aktionstag in diesem Jahr als virtuelle Veranstaltung statt.

Bildquelle: Universitätsklinikum Ulm

News • Informieren und austauschen

Virtueller Aktionstag: Seltene Erkrankungen sichtbar machen

Fast fünf Prozent der deutschen Bevölkerung sind von seltenen Erkrankung betroffen, welche bei weniger als fünf von 10.000 Menschen auftreten. Ein großer Teil der über 6.000 seltenen Erkrankungen ist genetisch bedingt und häufig nur unzureichend erforscht. Um ein Zeichen für Betroffene zu setzen, beteiligt sich das Zentrum für seltene Erkrankungen (ZSE) des Universitätsklinikums Ulm auch 2021 wieder am weltweiten Aktionstag.

Aufgrund der aktuellen Corona-Beschränkungen lädt das ZSE in diesem Jahr zu einer virtuellen Veranstaltung ein. Der Aktionstag bietet Betroffenen, Angehörigen, Ärzten sowie allen Interessierten die Möglichkeit, sich zu informieren und auszutauschen.

Dieser Artikel könnte Sie auch interessieren

Photo

News • Im Labor

Seltene Erkrankungen: Diagnostik und Digitalisierung sind essenziell

"Für Menschen mit seltenen Erkrankungen (SE) leistet moderne Labordiagnostik einzigartige Arbeit", sagt der Geschäftsführer des Verbandes der Diagnostica-Industrie (VDGH), Dr. Martin Walger, anlässlich des Internationalen Tages der Seltenen Erkrankungen am 29. Februar. "Sie gibt Patienten langgesuchte Antworten und zunehmend auch eine Chance auf adäquate medizinische…

Aufgrund der geringen Fallzahl bei vielen seltenen Erkrankungen, erkennen Ärzte den Grund für die Beschwerden der Betroffenen häufig nicht sofort. Viele Patienten müssen daher jahrelang auf eine Diagnose warten und fühlen sich alleine gelassen oder nicht ernst genommen. Das Ulmer ZSE hilft diesen Menschen, die meist einen langen Leidensweg hinter sich haben. „Wenn eine Erkrankung nur sehr selten vorkommt, fällt auch erfahrenen Ärztinnen und Ärzten eine Diagnose oft sehr schwer. Hinzu kommt, dass die Symptome dieser Erkrankungen häufig unspezifisch und gleichzeitig sehr komplex sind,“ erklärt Prof. Klaus-Michael Debatin, Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Ulm und Vorstandsvorsitzender des ZSE Ulm. „Als Zentrum für Seltene Erkrankungen unterstützen wir deshalb nicht nur Betroffene, sondern auch deren behandelnde Ärztinnen und Ärzte. Trotz der Coronapandemie wollen wir auch in diesem Jahr wieder das Bewusstsein für die Auswirkungen einer seltenen Krankheit auf das alltägliche Leben stärken – diesmal in Form einer virtuellen Veranstaltung.“

Trotz der Coronapandemie wollen wir auch in diesem Jahr wieder das Bewusstsein für die Auswirkungen einer seltenen Krankheit auf das alltägliche Leben stärken

Klaus-Michael Debatin

Die Veranstaltung wirft in diesem Jahr einen Blick auf die ärztliche Vorgehensweise am ZSE von der Diagnosestellung bis hin zur multidisziplinären Versorgung und geht besonders auf die Herausforderungen bei der Diagnoseerstellung ein. Daneben werden unter anderem das sogenannte Fiebersyndrom und seltene Erkrankungen der Hormondrüsen näher beleuchtet. Neben Experten des Universitätsklinikums Ulm kommen dabei auch Selbsthilfegruppen zu Wort. „Der Tag der seltenen Erkrankungen bietet eine hervorragende Möglichkeit, unsere Informationen auszutauschen und sich zu vernetzen. Wir freuen uns deshalb über viele virtuelle Besucherinnen und Besucher, die uns dabei helfen, auf die Anliegen und Probleme der Betroffenen aufmerksam zu machen“, sagt Prof. Klaus-Michael Debatin.

Anmeldung

Interessierte können sich bis zum 19. Februar entweder per Post E-Mail an zse@uniklinik-ulm.de anmelden. Das Formular (PDF) steht unter diesem Link auf der Webseite der Uniklinik zum Download bereit und auch über zse@uniklinik-ulm.de erhältlich. Nach erfolgter Anmeldung werden die Zugangsdaten zur Online-Veranstaltung rechtzeitig vor Veranstaltungsbeginn per E-Mail versendet. 


Quelle: Universitätsklinikum Ulm

17.02.2021

Mehr zu den Themen:
Mehr aktuelle Beiträge lesen

Verwandte Artikel

Photo

Artikel • Interaktive VR-Welten im Gesundheitswesen

Bringt das Metaverse Mehrwert für die Medizin? Ja, aber…

Beim Begriff Metaverse denken viele zunächst an VR-Brillen und den Facebook-Mutterkonzern – aber kann das digitale Paralleluniversum auch echte Vorteile für die Medizin bringen? Dr. Anke Diehl…

Photo

News • Forschungsprojekt UBIC

"Virtueller Zwilling" der Lunge sagt mit KI Therapieerfolg voraus

Es klingt nach Science-Fiction auf der Intensivstation: ein neues Forschungsprojekt entwickelt personalisierte, KI-gesteuerte virtueller Lungenmodell, um Therapieoptionen vorab zu überprüfen.

Photo

News • Klinische Ent­schei­dungs­un­ter­stüt­zung im OP

Ein visueller Avatar zur Patientenüberwachung

Für eine bessere Patientenüberwachung und -versorgung während einer Operation setzt das Universitätsklinikum Bonn als weltweit erstes Klinikum visuelle Patienten-Avatare ein.

Newsletter abonnieren