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Superbremse gegen Tumorwachstum entdeckt
Eine Art Superbremse für die Entwicklung von Krebszellen haben Forscher an der Stanford University School of Medicine entdeckt. Es handelt sich um eine Mutation des Proteins p53, das schon immer als Krebsunterdrücker galt. Die jetzt erforschte Abart hat jedoch ungleich größere Wirkung. Das Protein fungiert im Genom wie ein Marionettenspieler, der dafür sorgt, dass krebsrelevante Gene für den Kampf gegen Tumore aktiviert oder deaktiviert werden.
Versuche mit Labormäusen
"Es handelt sich um etwa 1.000 Gene, die dafür in Frage kommen", sagt Laura Attardi, Professorin für Radiologie und Genetik. "Herauszufinden, welche dieser Gene eine Rolle bei der Bekämpfung von Krebs eine Rolle spielen, ist keineswegs trivial." Attardi hat die Wirkung von zahlreichen p53-Mutationen in Mäusen, die eine Veranlagung für Bauchspeicheldrüsenkrebs hatten, getestet. Eine dieser Mutationen sorgte dafür, dass die damit behandelten Mäuse länger tumorfrei blieben als andere.
Die Forscherin konnte in ihrer Studie zeigen, dass 40 Prozent der Mäuse mit dem normalen p53-Protein nach 400 Tagen an Krebs erkrankt waren. In der Kontrollgruppe mit der Superbremse war es keine einzige. "Man kann nicht sagen, dass die Mäuse mit dem Super-p53 niemals an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkranken", sagt Attardi. "Aber unser Versuch zeigt, dass dieses Protein in der Lage ist, das Wachstum von Tumoren zu unterbinden."
Hoffnung für neue Therapien
Die Forscher wollten herausfinden, welches Gen p53 dazu bringt, Tumore zu bekämpfen. Immerhin 100 kamen nach einem ersten Sichtungsvorgang noch in Frage. Schließlich blieb das Attardi-Team an einem Gen namens Ptpn14 hängen, das das Protein Yap reguliert. Dieses schaltet Gene ein, die das Krebswachstum begünstigen. Die Wirkung der Superbremse ist jetzt folgende: Sie aktiviert Ptpn14, das wiederum Yap stoppt.
Laut Attardi ist dieser biologische Mechanismus nicht unbedingt der einzige, der die Entwicklung von Bauchspeicheldrüsenkrebs beeinflusst. "Es könnte auch noch andere Einflussfaktoren geben." Die jetzt gewonnenen Erkenntnisse könnten dennoch zu einer neuen Therapieform bei dieser Krebsart führen, glaubt die Forscherin. Jetzt untersucht ihr Team, ob p53 auch bei anderen Krebsarten wirksam ist.
Quelle: Pressetext
19.10.2017