News • Vorreiter in Sachen Digitalisierung
Labore sind längst bereit für die COVID-Tracking-App
Der Feiertag und wohl auch die Pfingstferien in einigen Bundesländern haben sich auf das COVID-19-Testgeschehen in Deutschland ausgewirkt. Das zeigt die neueste Auswertung der Akkreditierten Labore in der Medizin – ALM e.V. für die 23. Kalenderwoche, an der diesmal 136 Labore (+1) teilgenommen haben.
So ist die Zahl der SARS-CoV-2-PCR-Tests in der Pfingstwoche um 18 Prozent gesunken, von zuletzt 342.170 auf 279.842. Die Positivrate lag dabei bei nur noch 0,9 Prozent. Die Zahl der Antikörpertests sank ebenfalls und zwar auf 46.748 (KW 22: 73.617). Die Testkapazitäten bleiben mit 888.000 Tests pro Woche dagegen auf einem verlässlich hohen Niveau. „Unsere Labore sind weiterhin für die rasche Untersuchung aller Proben, beispielsweise bei eventuellen Ausbrüchen wie in Göttingen, gut vorbereitet“, sagt Wolf Kupatt, Vorstand im ALM e.V.
Schon lange gut aufgestellt sind die fachärztlichen Labore auch, wenn es um das Thema Digitalisierung geht: „Wir sind hier einer der Vorreiter in der Ärzteschaft“, stellt Dr. Michael Müller fest. Der 1. Vorsitzende betont: „Bereits im Jahr 2016 haben wir eine eigene Agenda ‚E-Health und Digitalisierung‘ aufgelegt, die sich intensiv mit digitalen Wegen der Übermittlung von Daten beschäftigt, aber auch mit Themen wie Big Data und der Nutzbarmachung von Labordaten zur Verbesserung der Indikationsqualität. Die standardisierte und strukturierte Datenübermittlung liegt uns sehr am Herzen.“
Dieser Artikel könnte Sie auch interessieren
News • PCR- und Antikörper-Tests
COVID-19: Testkapazitäten steigen wieder an
Ende Mai konnte der Verband der Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM) auf wieder zunehmende Testzahlen für das neue Coronavirus zurückblicken: In der vergangenen Woche stieg die Anzahl der PCR-Tests für SARS-CoV-2 um 15 Prozent. Wurden in der KW 21 noch 296.269 SARS-CoV-2-PCR-Tests angefordert, lag deren Zahl in der KW 22 bereits bei 342.170. Auch die Zahl der Antikörpertests stieg mit…
Umso mehr erstaunt es ihn und seine Vorstandskollegen, dass kürzlich explizit den fachärztlichen Laboren medial der „Schwarze Peter“ zugespielt wurde und diese verantwortlich sein sollen für die Verzögerungen bei der Entwicklung der „Corona-Warn-App“. Dr. Müller: „Wir haben uns mit unserer Erfahrung von Anfang an aktiv in den Prozess eingebracht. Wie auch bei anderen Projekten der Bundesregierung – beispielsweise der elektronischen Patientenakte oder der elektronischen Meldepflicht – sind die fachärztlichen Labore vielmehr Impulsgeber und Treiber. Wir wollen einen Betrag dazu leisten, die Versorgung besser zu machen. Dazu gehört auch eine digitale Interoperabilität der Arztpraxen, Labore und Krankenhäuser unter Beachtung der bestmöglichen IT-Sicherheitsstandards.“
Dem stimmt auch Dr. Christian Scholz, Leiter der AG IT des ALM e.V. zu: „Schon lange vor der Corona-Pandemie haben wir digital Daten an Befund-Apps für mobile Endgeräte geliefert. Und das selbstverständlich unter strikter Wahrung des Datenschutzes. Für uns ist es also nichts Neues, mit sensiblen digitalen Daten umzugehen“, so der ALM-Vorstand. Die eigentliche Herausforderung bei der Entwicklung der Tracking-App des Bundesgesundheitsministeriums in Zusammenarbeit mit der Telekom und SAP bestünde jedoch darin, eine eindeutige Identifikation des Patienten mittels QR-Code vom Ort der Testung zum Labor und von dort wieder an den Patienten hinzubekommen. „Doch auch diese Frage haben wir in einer Arbeitsgruppe mit dem BMG gemeinsam gelöst“, so Scholz, der betont: „An uns scheitert die Veröffentlichung und das Verbreiten der Tracking-App sicher nicht!“
Quelle: Akkreditierte Labore in der Medizin – ALM e.V.
10.06.2020