Konsensusstatement der österreichischen Röntgengesellschaft zur CT-Kolonografie

von Dr. Gernot Böhm

Die CT-Kolonografie (CTC) hat sich seit ihrer Erstbeschreibung 1994 als eine leistungsfähige Methode zur Detektion und Klassifikation kolorektaler Läsionen etabliert, wobei Sensitivitäten von über 90% bei der Entdeckung von Polypen und Karzinomen erzielt werden. Obwohl die CT-Kolonografie immer weitere Verbreitung findet, enthalten die Leitlinien radiologischer, gastroenterologischer und chirurgischer Fachgesellschaften in Österreich derzeit weder allgemein gültige Empfehlungen für den Einsatz dieses Verfahrens, noch Richtlinien für eine angemessene Dokumentation und Befundung.

Die Mitglieder der Konsensus-Gruppe: sitzend 1. Reihe links Ewald Schober,...
Die Mitglieder der Konsensus-Gruppe: sitzend 1. Reihe links Ewald Schober, rechts Andrea Maier; dahinter sitzend: Wolfgang Schima, rechts außen Thomas Mang; stehend links Ahmed Ba-Ssalama, mitte Martin Uggowitzer
Die Mitglieder der Konsensus-Gruppe: sitzend 1. Reihe links Ewald Schober,...
Die Mitglieder der Konsensus-Gruppe: sitzend 1. Reihe links Ewald Schober, rechts Andrea Maier; dahinter sitzend: Wolfgang Schima, rechts außen Thomas Mang; stehend links Ahmed Ba-Ssalama, mitte Martin Uggowitzer

Deshalb hat sich die Arbeitsgruppe Gastrointestinale und abdominelle Radiologie der Österreichischen Röntgengesellschaft (ÖRG) das Ziel gesetzt, gemeinsam mit der Österreichischen Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie (ÖGGH) und der Österreichischen Gesellschaft für Chirurgie (ÖGC) einen Konsens zu Indikationen und Dokumentation der CTC zu erarbeiten, um allen Anwendern Hilfestellung und Sicherheit im Umgang mit diesem Verfahren zu geben. Das Statement beruht auf rezenten Studienergebnissen, betreffend die Leistungsfähigkeit und technische Durchführung der Methode, sowie auf der gemeinschaftlichen Erarbeitung klinisch sinnvoller Indikationen und Richtlinien zur Dokumentation.

Nach einer Idee und auf Initiative von Andrea Maier sowie in der Folge unter Federführung von Thomas Mang wurde das Konsensusstatement von den Mitgliedern der Arbeitsgruppe Gastrointestinale und abdominelle Radiologie (A. Maier, T. Mang, W. Schima, D. Tscholakoff, G. Böhm, M. Uggowitzer) in Angriff genommen und konnte schließlich mit der ÖGGH/AG für Endoskopie und der ÖGC/ AG für Koloproktologie für den Abschnitt „Indikationen, Patienteninformation und Dokumentation“ im Konsens abgestimmt werden.

Im 1. Teil werden Indikationen/Kontraindikationen, Patienteninformation und Dokumentation der Untersuchungsergebnisse laut erzieltem Konsens mit den oben genannten Fachgesellschaften aufgelistet. Der 2. Teil, der von der Arbeitsgruppe erarbeitet wurde, widmet sich detailliert der Untersuchungstechnik, wie Patientenvorbereitung, „fecal tagging“, Darmdistension, Patientenlagerung, MD-CT-Scanning, Bildanalyse und der Befunddokumentation.

Schon während der Ausarbeitung und Abstimmung des Konsensusstatements in den verschiedenen Gremien hat sich deutlich gezeigt, dass diese Untersuchungsmethode einer besonderen dynamischen Entwicklung unterworfen ist. Die stete und rasche technische Weiterentwicklung der CT-Kolonografie und die sich laufend verändernde Studienlage mit daraus resultierendem, tendenziell weiter steigendem, Empfehlungsgrad werden kurzfristige Anpassungen in Zukunft unweigerlich erforderlich machen.
Allen engagierten Kolleginnen und Kollegen, die zum Gelingen dieses Projekts beigetragen haben, sei an dieser Stelle herzlich gedankt.

 

Prim. Univ.Doz. Dr. Martin Uggowitzer

(Leiter der AG Gastrointestinale und abdominelle Radiologie der ÖRG)
Institut für Radiologie
LKH Leoben, Vordernbergerstasse 42
A-8700 Leoben

 

01.10.2010

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