IT gibt Sicherheit in Nuklearmedizin und fördert vernetzte Medizin
Die Gesellschaft für Radiologie und Nuklearmedizin, kurz GeRN, verbindet ihre neun Standorte auf der ostfriesischen Halbinsel über ein Radiologie Informationssystem (RIS). Zum Jahresende 2015 wurde auch der Bereich Nuklearmedizin digital in die Praxisabläufe eingebunden. Auf Basis wissenschaftlich neuester Erkenntnisse und ausgestattet mit innovativer Technologie sorgen die 24 Ärzte in enger Zusammenarbeit mit Kliniken und Überweisern für die Menschen in der Region. Mit Einführung der neuen Software des IT-Anbieters medavis konnten Prozesse optimiert und der Dialog zwischen den Einrichtungen verbessert werden.
Eine Besonderheit in diesem Projekt ist die digitale Nuklidverwaltung, die komplett in die Praxisabläufe integriert ist. Nuklide unterliegen als radioaktive Stoffe einer besonderen Dokumentationspflicht. „Das Gewerbeaufsichtsamt möchte wissen, in welchen Mengen die Radioaktivität bestellt, angeliefert, an den Patienten vergeben und auch von diesem ausgeschieden wird“, erläutert Therese Helmerichs, MTRA Nuklearmedizin. Damit eine Software diesen medizinisch sehr sensiblen Prozess sinnvoll unterstützt, muss sie einfach zu bedienen sein, dem Arbeitsprozess folgen und Daten mit dem RIS austauschen. Aus wirtschaftlichen und rechtlichen Gesichtspunkten ist die Abrechnung von Nukliden und Radiopharmaka ein wichtiges Kriterium für die Praxis, wie auch die Nachvollziehbarkeit rückwirkender Entnahmen und eine standortabhängige Anzeige, wo sich wie viel radioaktive Substanz befindet. Damit eindeutig zugeordnet ist, wer diese Stoffe eingesetzt hat, ist ein ausgeklügeltes Rechtemanagement ebenfalls Bestandteil der Software.
Dass medavis als einer von drei Anbietern überzeugt hat, lag zum einen am passenden Funktionsumfang der Software, die neben dem Modul für die Nuklidverwaltung auch ein Terminmanagement und eine vollintegrierte Spracherkennung aufweisen konnte. Zudem ist die Benutzeroberfläche intuitiv und der Anbieter medavis hatte Projekterfahrung im Aufbau von Infrastrukturlösungen, die ein standortübergreifendes, vernetztes Arbeiten ermöglichen.
Digitalisierung bedeutet für die Ärzte der GeRN eine Investition in die Zukunft der medizinischen Versorgung. Die Einführung des Systems erfolgte in drei Stufen: Im Oktober nahmen die Praxen in Sanderbusch und Wilhelmshaven ihre Arbeit mit dem medavis RIS auf, die Standorte in Aurich, Norden und Emden folgten im November, Leer, Wittmund, Friesoythe und Bad Zwischenahn schließlich im Dezember. „Wer einen RIS-Wechsel in dieser Dimension plant, der kann sich auf lange Nächte einstellen“ erinnert sich Frank Olin, EDV-Teamleiter und Gesamtprojektverantwortlicher der RADSERV GmbH, die als IT-Administrator für die GeRN aktiv ist, mit einem Schmunzeln. Nach einer erfolgreichen Systemeinführung profitiert GeRN von einer einheitlichen Software. Ein Beispiel dafür sind die drei Telefonzentralen, die nun identisch arbeiten, Patienten terminieren und Geräte sowie Ärzte optimal auslasten. „Wir haben nun endlich das Problem gelöst, dass ungeduldige Patienten sich einfach zwei Termine in zwei Praxen geben lassen, um dann den Termin wahrzunehmen, der ihnen besser passt, ohne den zweiten abzusagen“ berichtet Edgar Rabenstein, stellvertretender Projektverantwortlicher beim IT-Dienstleister RADSERV GmbH. Und auch in anderen Bereichen wirkt sich das neue System positiv aus: Immer mehr Ärzte unterstützen die Kollegen an anderen Standorten mit ihrer Zweitmeinung oder indem sie Befunde aus einem zentralen Pool abarbeiten helfen.
Quelle: medavis
16.02.2016