Future Health Index 2017
Intelligente Technologien für Gesundheitsversorgung von morgen
Die Erwartungen und Ansprüche an die Gesundheitssysteme steigen immer weiter. Das Spannungsverhältnis zwischen Qualitätssicherung und Finanzierbarkeit verschärft sich. Was bedeutet das für die Gesundheitsversorgung der Zukunft? Wie können Qualität gesichert und Ressourcen effizient genutzt werden?
Zur Zukunftssicherung des Gesundheitswesens liefert Philips mit dem zweiten Future Health Index wichtige Impulse. Grundlage des Future Health Index 2017 bildet eine globale Studie. Sie beleuchtet die Bereitschaft und die Voraussetzungen in 19 Ländern, sich aktuellen und zukünftigen Herausforderungen im Gesundheitswesen zu stellen. Die Notwendigkeit von neuen intelligenten Konzepten und ihre Implementierung bestimmen auch auf globaler Ebene die gesundheitspolitische Diskussion. In der B20 Health Initiative formulieren die G20 Gesundheitswirtschaft, internationale Organisationen und Nicht-Regierungsorganisationen gemeinsam Handlungsempfehlungen für die Gesundheitssysteme von morgen. Anlässlich der B20 Health Conference stellt Philips die wichtigsten Erkenntnisse des Future Health Index 2017 vor.
Der Future Health Index untersucht die Wahrnehmung unterschiedlicher Gesundheitsakteure und bildet damit einen wichtigen Indikator für die Akzeptanz von neuen Lösungsansätzen im Gesundheitsbereich. Der Befragungsschwerpunkt der Studie liegt auf drei Teilbereichen: Zugang zur Gesundheitsversorgung, Integration von Gesundheitsleistungen und Technologien zur vernetzten Versorgung, die ein wesentlicher Treiber für die fortschreitende Digitalisierung im Gesundheitsbereich sind. Weitere Untersuchungsgegenstände sind die Bedeutung von Prävention sowie die Stärkung der Patientenrolle. Befragt wurden mehr als 33.000 Bürgerinnen und Bürger, medizinische Fachkräfte sowie Versicherer weltweit.
Mehr Gesundheit, weniger Kosten durch integrierte und vernetzte Versorgung
Die Studie zeigt deutlich, dass die Mehrheit der Bevölkerung (80%) und des medizinischen Fachpersonals (83%) in Deutschland die Potentiale und Relevanz eines integrierten Gesundheitssystems sehen. Kritisch stehen sie hingegen den anfallenden Kosten gegenüber. Nur jeder fünfte Patient (20%) und knapp 40% des medizinischen Fachpersonals sehen die Möglichkeit von Kosteneinsparungen durch ein sektorenübergreifendes Gesundheitswesen. Dabei können vor allem Technologien zur vernetzten Versorgung eine geeignete Lösung sein, um in einem integrierten Gesundheitssystem die Qualität zu halten und gleichzeitig Kosten zu reduzieren. Insbesondere vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und des Personalmangels werden digitale, intelligente Konzepte immer wichtiger, um ein integriertes Gesundheitssystem zu unterstützen und Ressourcen effizient zu managen.
Sowohl medizinisches Fachpersonal (68%) als auch die Bevölkerung (70%) in Deutschland sehen vernetzte Versorgung als wichtigen Treiber für die Entwicklung von ambulanter Pflege durch Pflegedienste oder Angehörige an. Neben einem effizienteren Einsatz von Pflegekräften ermöglichen intelligente Systeme den Betroffenen, in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben. Das sichert die Selbstständigkeit und damit auch die Lebensqualität. Insbesondere in ländlichen Räumen bietet die Technologie eine wichtige Option, um dem bereits heute vorherrschenden Personalmangel zu begegnen und die Weichen für ein zukunftsfähiges Versorgungssystem mit gewohnter Qualität zu stellen.
„Der Mehrheit der Akteure im Gesundheitswesen ist bewusst, dass die Vernetzung von Patienten und medizinischem Fachpersonal einer der wichtigsten Treiber zur Optimierung von Kosten und Qualität der Gesundheitsversorgung ist“, sagt Jan Kimpen, Chief Medical Officer von Philips. „Allerdings beobachten wir weiterhin, dass die begrenzte Akzeptanz von Technologien zur vernetzten Versorgung eine der größten Barrieren für die Einführung eines integrierten Gesundheitssystems darstellt. Der Future Health Index 2017 zeigt aber auch, dass sich in vielen Ländern die Wahrnehmung von Versorgung und Versorgungsbedarf in den jeweiligen Gesundheitssystemen nicht zwangsläufig mit den realen Strukturen deckt. So ist die Implementierung von neuen Versorgungsformen dort am schwierigsten, wo die größte Diskrepanz zwischen Wahrnehmung und Realität vorherrscht.“
Gesundheit erhalten statt Krankheiten behandeln: Fokus auf Prävention
Neben einer optimalen Versorgung von akuten und chronischen Erkrankungen ist für ein zukunftsfähiges Gesundheitssystem insbesondere der Bereich der Prävention relevant. Die Ergebnisse des Future Health Index zeigen: Für die deutsche Bevölkerung sind präventive Maßnahmen ein wichtiger Eckpfeiler des deutschen Gesundheitssystems. Jeder vierte Deutsche ist sogar der Meinung, dass der größte Teil von Zeit und Ressourcen des medizinischen Fachpersonals in Prävention fließen sollte. Dabei liegt Deutschland trotz der insgesamt positiven Wahrnehmung noch unter dem globalen Durchschnitt. Technologien zur vernetzten Versorgung sind ein Hebel, um das Thema Prävention in Deutschland nachhaltig zu stärken.
Weitere Informationen zum Future Health Index 2017: www.futurehealthindex.com
Quelle: Philips
24.05.2017
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