
Bildquelle: Universitätsklinikum Freiburg; Foto: Britt Schilling
News • Bedeutung für Autoimmunerkrankungen und Krebs
Warum die Immunforschung der Nobelpreisträger wichtig ist
Freiburger Immunologe erklärt die Bedeutung der Forschung zur peripheren Immuntoleranz
Am 6. Oktober 2025 wurden die Preisträger des diesjährigen Nobelpreises für Physiologie oder Medizin bekanntgegeben: Die Auszeichnung geht an drei Wissenschaftler geht, die sich mit einer wichtigen Kontrollinstanz des Immunsystems beschäftigen. Prof. Dr. Stephan Ehl, Direktor des Instituts für Immundefizienz des Universitätsklinikums Freiburg, ordnet ein, was die Erkenntnisse für Patienten bedeuten: „Die herausragenden Forschungsarbeiten von Mary Brunkow, Fred Ramsdell und Shimon Sakaguchi zur peripheren Immuntoleranz haben entscheidend dazu beigetragen, zu verstehen, wie das Immunsystem seine Aktivität kontrolliert und Selbstzerstörung vermeidet“, sagt Stephan Ehl.
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News • Periphere Immuntoleranz
Medizin-Nobelpreis 2025 geht an Immunforscher
Was das Immunsystem davon abhält, den eigenen Körper anzugreifen: Für ihre Erkenntnisse zur peripheren Immuntoleranz sind drei Forscher mit dem Medizin-Nobelpreis 2025 ausgezeichnet worden.
„Die Forscher identifizierten und charakterisierten die regulatorischen T-Zellen (Tregs) und etablierten damit ein Konzept spezialisierter Immunzellen, die aktiv Immunreaktionen unterdrücken. Sie zeigten, dass ein angeborener Mangel an Tregs zu schwersten Autoimmunerkrankungen führt, was ihre zentrale Rolle für die Aufrechterhaltung immunologischer Balance verdeutlicht.
Aus diesen Erkenntnissen ergeben sich konkrete Ansätze für neue Therapien, die darauf abzielen, Autoimmunreaktionen zu verhindern oder zu modulieren – etwa bei Typ-1-Diabetes, Multipler Sklerose oder rheumatoider Arthritis – sowie die Abstoßung von Organtransplantaten zu verhindern. Zugleich nutzen Tumoren Mechanismen der Immuntoleranz, um der Immunüberwachung zu entkommen. Ein vertieftes Verständnis der peripheren Immuntoleranz wird daher auch in der Onkologie helfen, künftig Therapien zu entwickeln, die das Immunsystem gezielt reaktivieren, ohne seine natürliche Schutzfunktion zu gefährden.“
Quelle: Universitätsklinikum Freiburg
08.10.2025