Drei Forschende der Universität Marburg stehen gemeinsam im Labor und...
Forschen zur Therapie von Hirntumoren: (v.l.n.r.) Prof. Dr. Christopher Nimsky, Prof. Dr. Miriam Bopp und Prof. Dr. Jörg W. Bartsch. Foto: Thomas Steiner

© Philipps-Universität Marburg

News • Hirntumor Behandlung

EU fördert innovative Hirntumor-Forschung an der Universität Marburg

Neues Projekt unter Leitung von Prof. Jörg W. Bartsch entwickelt personalisierte Therapieansätze für das aggressive Glioblastom

„Das Projekt PerCareGlio steht beispielhaft für die internationale wissenschaftliche Exzellenz unserer Universität und unser Engagement für die Gesundheitsforschung“

Universitätspräsident Prof. Dr. Thomas Nauss

Das Glioblastom ist eine besonders aggressive Form von Hirntumor. Für Menschen, die daran erkranken, ist die Krankheit bisher leider sehr schwer zu behandeln. In einem neuen Projekt namens PerCareGlio, das mit rund 1,3 Millionen Euro von der EU gefördert wird, will Professor Dr. Jörg W. Bartsch und das Team der Klinik für Neurochirurgie (Direktor Prof. Dr. Christopher Nimsky) an der Universität Marburg das ändern. Das Ziel: Für jeden einzelnen Tumor soll auf verschiedenen molekularen Ebenen untersucht werden, wie er aufgebaut ist – fast so, als würde man einen genetischen Fingerabdruck nehmen. Mit Hilfe von molekularen Daten, künstlicher Intelligenz und modernen Laborverfahren zur Kultivierung von Tumoren kann dann geschaut werden, durch welche bereits zugelassenen Medikamente die Tumore besonders verwundbar sind. So könnte in Zukunft jede Patientin und jeder Patient eine ganz individuelle, genau passende Behandlung bekommen.

„Das Projekt PerCareGlio steht beispielhaft für die internationale wissenschaftliche Exzellenz unserer Universität und unser Engagement für die Gesundheitsforschung“, erklärt Universitätspräsident Prof. Dr. Thomas Nauss. „Es zeigt, wie medizinische Spitzenforschung direkt in den Dienst der Patient*innen gestellt werden kann – präzise, innovativ und europäisch vernetzt.“

Neben Marburg sind fünf weitere Forschungsgruppen aus ganz Europa an PerCareGlio beteiligt – aus Freiburg, Paris, Coimbra, Barcelona und Bukarest. Gemeinsam untersuchen sie, wie sich Glioblastome individuell auf molekularer Ebene unterscheiden, um daraus neue und besser wirksame Behandlungsansätze zu entwickeln. Das Projekt ist Teil der europäischen Initiative ERA PerMed, die personalisierte Medizin als Zukunft der Therapie fördert. Durch die smarte Kombination von Biologie, Künstlicher Intelligenz und klinischer Forschung soll so eine neue Ära der individuellen Krebsbehandlung eingeläutet werden.


Quelle: Philipps-Universität Marburg

13.06.2025

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