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News • Britische Studie
Asthma: Ende der Covid-Maßnahmen verdoppelt Risiko für Anfälle
Das Risiko für Anfälle bei Erwachsenen mit Asthma hat sich nach Lockerung der Covid-19-Beschränkungen in Großbritannien verdoppelt. Das zeigt eine Studie der Queen Mary University of London.
Die Episode einer fortschreitenden Verschlimmerung der Asthma-Symptome, sogenannte Exazerbationen oder Asthma-Anfälle, sind die Hauptursache für Krankheit und Tod. Allein in Großbritannien leiden über fünf Mio. Menschen an Asthma. Weltweit sind mehr als 300 Mio. Personen betroffen.
Die Forscher haben ein erhöhtes Risiko dieser Anfälle nachgewiesen, nachdem die Covid-19-Beschränkungen verringert wurden. Als die Beschränkungen gelockert wurden, trugen weniger Menschen Gesichtsmasken und es gab wieder mehr sozialen Austausch. Als Folge erhöhte sich das Risiko einer Infektion mit Covid-19 und anderer akuter Infektionen der Atemwege. Die Studie, die jetzt im Fachjournal Thorax veröffentlicht wurde, weist auch nach, dass Covid-19 nicht deutlich wahrscheinlicher Asthma-Anfälle auslöste als andere Atemwegsinfektionen.
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Budesonid gegen Covid-19: ‚Gamechanger‘ oder Schnellschuss?
Ein Asthmaspray, das schwere Covid-Verläufe verhindern kann? Eine Studie aus Großbritannien weckte diese Hoffnung und löste in der Folge einen Run auf den Wirkstoff Budesonid aus. Doch der vermeintliche ‚Gamechanger‘ hat gleich mehrere Haken.
Im April 2021, als die Beschränkungen langsam gelockert wurden, gaben 1,7% der Studienteilnehmer an, dass sie im vergangenen Monat einen schweren Asthma-Anfall gehabt hatten. Im Januar 2022 hatte sich dieser Anteil mit 3,7% mehr als verdoppelt. Die Forscher haben die Daten von 2.312 britischen Erwachsenen mit Asthma analysiert, die zwischen November 2020 und April 2022 an der "COVIDENCE UK"-Studie der Universität teilnahmen. Details zum Einsatz von Gesichtsmasken, sozialer Vermischung und Symptomen von Asthma wurden mittels monatlicher Online-Fragebögen ermittelt.
Laut Forschungsleiter Adrian Martineau handelt es sich jedoch um eine Beobachtungsstudie. Ursache und Wirkung können daher nicht nachgewiesen werden. "Unsere Studienergebnisse weisen jedoch darauf hin, dass bestimmte Teile der eingeführten Maßnahmen, wie das Tragen von Gesichtsmasken, dabei helfen könnte, das Fortschreiten von Atemwegserkrankungen zu verringern." Erstautorin Florence Tydeman nach ist es auch beruhigend zu sehen, dass Covid-19 nicht deutlich wahrscheinlicher als andere Atemwegsinfekte einen Asthma-Anfall auslöst. Die von Barts Charity finanzierte wissenschaftliche Studie ist laut den Forschern die erste, die die Auswirkungen von Covid-19 und anderen Atemwegsinfektionen auf das Risiko von Exazerbationen untersucht hat.
Quelle: Queen Mary University of London/pressetext
28.11.2022