Anästhesie "hautnah" auf den Science Days 2009
Narkotisiert sein - das ist für die meisten Menschen keine schöne Vorstellung. Denn normalerweise steht eine Narkose im Zusammenhang mit einer Operation, also mit Krankheit und Schmerzen. Dass die Narkose ein wichtiger und notweniger Schritt im Rahmen des Behandlungs- und Genesungsprozesses ist, wird meist vergessen. Und was für Erwachsene schon abschreckend wirkt, ist für Kinder oft richtig furchteinflößend.
„Wir wollen die Angst vor der Narkose nehmen“, ist darum der Ansatz von Dr. Martin Züfle, niedergelassener Anästhesist in Freiburg. Mit seinem Team zeigte er auf den „Science Days“ im Europa-Park in Rust vom 15. bis 17. Oktober 2009 anschaulich, was im Rahmen einer Operation passiert und welches die Aufgaben eines Anästhesisten sind.
„Wir verstehen uns als ‚Hausärzte’ der operativen Fächer, die für die Patienten vor, während und nach der Operation da sind“ sagte Dr. Züfle. „Wie die Operationsvorbereitung abläuft und das die Patienten uns vertrauen können, wollen wir den Kindern und Jugendlichen hier anschaulich nahe bringen.” In operationssaalähnlicher Umgebung, ausgestattet mit Narkosegeräten und Monitoren, konnten sich die Kinder auf einen richtigen Operationstisch legen: den Operationstisch MARS von TRUMPF, der multifunktional, mobil und flexibel in allen Disziplinen im Krankenhaus zum Einsatz kommt. Wie zur Operation bereiteten Dr. Züfle und sein Praxispartner Dr. Folkert Friedmann dann die kleinen Patienten vor. Zuerst ermittelten sie Blutdruck und Puls und führten anschließend beispielsweise auch ein EEG (Elektroenzephalogramm) durch, welches die elektrische Aktivität des Gehirns aufzeichnet und die Messung der Narkosetiefe erlaubt. Dann sprühte Dr. Züfle ein Kältespray auf einen Arm der Kinder und demonstrierte mit einem kleinen Pikser in den Arm, wie man mit einer Lokalanästhesie Schmerzen ausschalten kann. „Das tut ja überhaupt nicht weh“, war die wohl am meisten geäußerte Aussage bei diesem Erlebnis.
Den Kindern wurden die verschiedenen Arten der Anästhesien erklärt und manch einer fand den Beruf des Narkosearztes plötzlich sehr spannend. „Durch das sprichwörtlich hautnahe Erleben haben die Kindern erfahren, dass sie sich vor einer Narkose und Operation nicht fürchten müssen“, resümierte Dr. Züfle nach drei Tagen Science Days.
Bereits zum 9. Mal organisierte der Förderverein Science und Technologie e. V. gemeinsam mit dem Europa-Park in Rust die „Science Days“. Über 80 Angebote aus Naturwissenschaft und Technik begeisterten auch in diesem Jahr mehr als 20.0000 wissbegierige Schülerinnen und Schüler, Lehrer und Familien.
22.10.2009