Welt-Sepsis-Tag: Schnelle Hilfe ist unabdingbar

Alle vier Sekunden gibt es weltweit ein Todesopfer

Im Rahmen des Welt-Sepsis-Tages am 13. September möchte auch die ADAC-Luftrettung auf die oftmals unterschätze Krankheit aufmerksam machen.

Photo: Welt-Sepsis-Tag: Schnelle Hilfe ist unabdingbar
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Denn alle vier Sekunden stirbt weltweit ein Mensch an einer Sepsis. Bei der häufig fälschlicherweise als Blutvergiftung bezeichneten Komplikation handelt es sich um eine generalisierte Infektion, die im Verlauf den gesamten Körper betreffen kann. Sie stellt die dritthäufigste Todesursache nach dem akuten Herzinfarkt dar und verursacht jährlich mehr Todesfälle als Brustkrebs, Prostatakrebs und HIV/AIDS zusammen. Alleine in Deutschland leiden pro Jahr etwa 110 000 Menschen an einer schweren Sepsis bzw. erleiden einen septischen Schock. Etwa ein Drittel der Patienten versterben an den Folgen wie Versagen des Kreislaufes, der Nieren, der Lunge und der Leber. Eine schnelle und reibungslose Versorgung ist daher unabdingbar.

Die ADAC-Luftrettung, die für die schnelle Versorgung von Patienten mit schwersten Verletzungen oder akuten Krankheitsbildern wie Herzinfarkt oder Schlaganfall geschätzt wird, hat sich aber ebenso zur Aufgabe gemacht auch Patienten mit schweren Infektionen schnellstmöglich zu helfen. Dabei soll durch frühzeitige Diagnosestellung am Einsatzort und die schnelle Zuweisung in eine geeignete Klinik ein rechtzeitiger Therapiebeginn ermöglicht werden.
Die ADAC-Luftrettung möchte somit ihren Beitrag zur Reduktion der Sepsis-Sterblichkeit leisten. Durch ein entschlossenes Handeln vor Ort, einen zügigen Transport in die Klinik, sowie durch neue diagnostische und therapeutische Strategien, kann hoffentlich in Zukunft der tödliche Verlauf der Sepsis häufiger verhindert werden.

Da die Symptome der Sepsis nicht eindeutig sind, wird die Diagnose häufig zu spät gestellt, so dass eine effektive Therapie den Krankheitsverlauf nicht mehr rechtzeitig aufhalten kann. Mehrere Studien zeigen, dass die Gefahr an einer Sepsis zu versterben deutlich steigt, wenn die entsprechende Therapie nach Diagnosestellung nicht innerhalb von einer Stunde erfolgt.
 

12.09.2012

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