Unternehmenserfolg durch optimalen IT-Einsatz
Unter diesem Motto waren über 80 Zuhörer während des 31. Deutschen Krankenhaustages zusammengekommen, um aktuellen Ergebnisberichten zu folgen. Eingeladen hatten die Initiative IuiG (Unternehmensführung und IT in der Gesundheitswirtschaft) und der VKD (Verband der Krankenhausdirektoren). Im Mittelpunkt der durchgeführten Veranstaltung standen fünf Themenschwerpunkte:
Prozessschritte / Lastenheft: Im ersten Komplex stellte Hr. Löbus, Krankenhaus Bernburg, überzeugend am Projekt des Salzlandkreises die notwendigen Prozessschritte während der Phasen des Lastenheftes vor. In mehreren Schritten konnten trotz angespannter Situation der Finanzen und verfügbaren Ressourcen erste Konsolidierungsmaßnahmen beim Zusammenschluss von drei Krankenhäusern in eine neue Trägergemeinschaft erfolgreich unternommen werden.
Geschäfts- und Preismodelle: Dr. Renner berichtete über zwei erfolgreiche Projekte aus dem Diakonissen-Mutterhaus in Rotenburg/Wümme. Die erste Maßnahme führte zum Outsourcing von über 600 Druckerkapazitäten. Im zweiten Projekt konnten 900 PCs vereinheitlicht werden, so dass Stromkosten und eigene Lagerkapazitäten abgebaut werden konnten. Dr. Renner konnte in seinem Bericht überzeugend die Erfolge der Maßnahmen belegen: Kostenreduktion bei gleichzeitigem Freiwerden von IT-Ressourcen für relevante Aufgaben, so dass zentrale Probleme des Servicemanagements gelöst wurden.
Personalentwicklung: Hr. Härdter, Krankenhaus Stuttgart, stellte klar, dass der Wertbeitrag der IT im Krankenhaus vom Personal abhängt, die Beratungskompetenz der IT-Mitarbeiter gefragt ist. Dr. Gansert und Fr. Lehnert, Krankenhaus Ludwigshafen, stellten ein Projekt vor, in dem sehr erfolgreich Mitarbeiter der IT-Abteilung anhand eines Konzeptes zum SAP-Berater weitergebildet wurde. Somit konnten die Referenten anschaulich darlegen, wie unterschiedliche Personalmaßnahmen zu Kostenreduktion von externen Beratern, mehr Verantwortung bei den Mitarbeitern und einer somit besonderen Bindung an das Haus führten.
Verbindungsstellen – keine Schnittstellen: Am Beispiel eines zentralen Netzwerkspeichers und einer PACS-Beschaffung schilderte Hr. Dünnwald, Kliniken Essen-Mitte, wie sich Insellösungen vermeiden und somit aus Synergien Vorteile erzielen lassen. Unterstützt von Hr. Nagel wurde ein anschauliches Klassifikationsschema für Schnittstellen erklärt, dass z.B. zunehmend mehr patientennahe Technik berücksichtigt werden muss.
Pflichtenhefte: Aus der Arbeitsgruppe zu den Krankenhäusern der Barmherzigen Brüder, Regensburg, berichtete Hr. Weinzierl von den erfolgreichen IT-Konsolidierungsschritten innerhalb von 4 Häusern. Dr. Hellmann stellte die relevanten Anforderungen der Unternehmensführung an Pflichtenhefte und Ausschreibungen zusammen, die sich in diesen Projekten gezeigt hatten.
Ergänzt wurden die Beiträge durch eine Gemeinschaftspräsentation der Industrieverbände SPECTARIS, VBGW und VHitG, welche einen Leitfaden zu „Grundsätzen ordnungsgemäßer Beschaffung von IT-Lösungen und Medizintechnik im Gesundheitswesen“ (GoITG) in erster Version vorstellten.
Hr. Löbus und Dr. Meier fassten zusammen, dass die dargestellten Ergebnisberichte Erfolgsstories deutscher Krankenhäuser sind und dass diese Initiative entsprechend dem oben aufgezeigten kontinuierlichen Rahmenkonzept das Thema „Unternehmenserfolg durch optimalen IT-Einsatz weiter treiben wird.
26.11.2008