News • Startschuss am UKR

Sport als Teil der Krebstherapie

Sport ist bei einer Krebserkrankung ein wichtiger Faktor für die Heilung. Deshalb können die ambulanten Krebspatienten des Universitätsklinikums Regensburg (UKR) seit März 2018 ein in der Region einmaliges onkologisches Sportprogramm nutzen. Die Kosten des Projekts „Fit for Cure“ trägt die Leukämiehilfe Ostbayern e.V.

Rund eine halbe Million Menschen trifft in Deutschland pro Jahr die Diagnose „Krebs“ – unabhängig von Alter, Geschlecht und Lebensstil. Etwa die Hälfte aller erwachsenen Krebspatienten kann dank vielfältiger Therapiemethoden derzeit geheilt werden. Beim Kampf gegen den Krebs kommt es allerdings nicht auf die medizinische Therapie allein an. Heute ist wissenschaftlich belegt: Auch Sport hat eine große Bedeutung für die Genesung. Bewegung stärkt nachweislich das Immunsystem, reduziert nach einer Tumorerkrankung die Gefahr eines Rückfalls und erhöht die Wahrscheinlichkeit für eine dauerhafte Heilung. Jedoch ist ein Fitnessstudio für Krebspatienten oft nicht der beste Ort, um zu trainieren. Sei es, weil das Immunsystem noch zu schwach für große Menschenansammlungen ist oder aber weil die Patienten von der Krankheit gezeichnet sind und sich in der Öffentlichkeit damit nicht wohlfühlen.

Sport hat viele positive Effekte für Krebspatienten und kann die Heilung der Krebserkrankung unterstützen.
© UKR/Ulla Lohse

Deshalb weitet das UKR mit dem Projekt „Fit for Cure“ seit März gemeinsam mit und finanziert durch die Leukämiehilfe Ostbayern das bisherige onkologische Sportangebot aus. Krebspatienten, die im Interdisziplinären Centrum für medikamentöse Tumortherapie (ICT) des Universitätsklinikums Regensburg behandelt werden, können kostenfrei speziell für sie konzipierte Bewegungs- und Sportangebote in der Physiotherapie des UKR nutzen und damit systematisch körperliche Aktivität in ihre Therapie implementieren. „Fit for Cure“ umfasst onkologischen Reha-Sport, ein spezielles Gerätetraining für Kraft und Ausdauer, Yoga nach Krebs und eine Physiotherapeutische Sprechstunde zur individuellen Beratung. Alle Kosten werden zunächst von der Leukämiehilfe Ostbayern getragen. Ab Herbst 2018 übernehmen die Krankenkassen den onkologischen Rehasport als Regelleistung.

Vom Infusomaten auf den Berggipfel

Für Krebspatienten ist es wichtig, jede Chance nutzen zu können

Reinhard Andreesen

„Da Patienten mit Tumorerkrankungen mit Sport ihre Lebensqualität steigern, sich fit für den Alltag machen und ihre Genesung aktiv beeinflussen, hat das Universitätsklinikum Regensburg im letzten Jahr beschlossen, das Sportangebot für sie weiter auszubauen. Wir sind der Leukämiehilfe Ostbayern sehr dankbar, dass sie uns hier maßgeblich unterstützt“, erklärt Prof. Dr. Oliver Kölbl, Vorsitzender des Onkologischen Zentrums und Vorstandsvorsitzender des UKR. Die Leukämiehilfe Ostbayern e. V. finanziert bereits seit acht Jahren am UKR eine Sportgruppe speziell für Krebspatienten im geschützten Raum der Physiotherapie. „Bewegung unterstützt bei einer Krebserkrankung die Heilung. Für Krebspatienten ist es wichtig, jede Chance nutzen zu können. Deshalb hat der Vorstand der Leukämiehilfe Ostbayern sofort zugestimmt, das Programm ‚Fit for Cure‘ finanziell unterstützen und damit ein weiteres Pilotprojekt für Krebspatienten in Ostbayern auf den Weg zu bringen“, erklärt Professor Dr. Reinhard Andreesen, 1. Vorsitzender der Leukämiehilfe Ostbayern e.V. Die Trainingsziele der künftigen Teilnehmer des Sportprogramms am UKR können dabei so unterschiedlich sein wie sie selbst. Sie reichen von der Schmerzlinderung über eine bessere Fitness für den Wiedereinstieg in den Job bis hin zum Erklimmen eines Berggipfels – und sie alle sind realistisch. So schmückt das Bild eines ehemaligen Teilnehmers der Onko-Sportgruppe am Gipfelkreuz heute ein Büro in der Physiotherapie des UKR…


Quelle: Universitätsklinikum Regensburg

06.03.2018

Verwandte Artikel

Photo

News •

Ganzheitliche Rehabilitation für Krebspatienten

Der medizinische Fortschritt in der Krebstherapie führt zu einem Paradigmenwechsel bei der Behandlung von Patienten: Rund 70 Prozent der Betroffenen haben nach ihrer Diagnose eine Lebenserwartung…

Photo

News • Forschung zu Hochrisikofaktor EMD

Extramedulläre Läsionen beim Multiplen Myelom: neue Therapieansätze

Die extramedulläre Erkrankung (EMD) ist ein Hochrisikofaktor beim Multiplen Myelom. Eine neue Studie zeigt, warum EMD so schlecht auf Immuntherapien anspricht - und was stattdessen helfen könnte.

Photo

News • Neuer Therapieansatz

Glioblastom: mehrfacher Angriff auf Hirntumor

Neuer Ansatz gegen das Glioblastom: Schweizer Forschende haben eine Immuntherapie entwickelt, die nicht nur den Tumor angreift, sondern auch sein Mikroumfeld gegen ihn richtet.

Newsletter abonnieren