Radiologie für die Krebsdiagnostik und -therapie immer wichtiger

Radiologie ist heute mehr als einfach „nur Bilder machen” — durch höhere Auflösung spielen bildgebende Verfahren in vielen Fachgebieten eine Schlüsselrolle. Für kaum ein anderes Fach in der Medizin ist der Austausch mit anderen Disziplinen solch wesentlicher Bestandteil in der alltäglichen Praxis. Insbesondere aus der modernen Tumordiagnose und -therapie ist die Radiologie heute nicht mehr wegzudenken. Ausdruck der engen Zusammenarbeit von Onkologie und Radiologie ist der 90. Deutsche Röntgenkongress, der vom 20. bis zum 23. Mai 2009 in Berlin statt findet. Erstmalig wird der traditionsreiche Kongress in Zusammenarbeit mit der Deutschen Krebsgesellschaft ausgerichtet.

Prof. Dr. Claus D. Claussen, Präsident des Deutschen Röntgenkongresses 2009
Prof. Dr. Claus D. Claussen, Präsident des Deutschen Röntgenkongresses 2009

Von der Diagnose über die Therapie bis zur Nachsorge – die Radiologie ist wichtiger Impulsgeber für die Onkologie. Dies gilt insbesondere in der Bildgebung bei den soliden Tumoren. Zwar ist bei diesen Erkrankungen die Diagnosestellung eine Sache der Pathologie, primärer Hinweis und Tumorstaging erfolgen jedoch durch die Radiologie. Wenn der Patient schließlich das Krankenhaus verlässt, beginnt die Nachsorge bzw. die Überwachung per Bildgebung, ob ein Tumor rezidiv auftritt oder nicht.

Der Beitrag, den die Radiologie leisten kann, wird auch dadurch bedeutender, dass neben den Standards die Individualisierung der Krebstherapie immer gefragter ist. Die Radiologie ist in diesen Entscheidungsprozess stark eingebunden. Hinzu kommen die Möglichkeiten der Darstellung funktioneller Abläufe. In Hybridverfahren wie der Kombination aus Positronen-Emissions-Tomographie und CT, kann man auch die Stoffwechselveränderungen bei der Primärdiagnostik, zur Metastasen-Suche, aber auch zur Bewertung von Therapieerfolgen einsetzen.

„Ohne Radiologie gibt es keine moderne Onkologie“, bringt es Werner Hohenberg, Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) auf den Punkt. Deshalb bietet der Deutsche Röntgenkongress (DRK) 2009 in 14 Sessions unter dem Motto „Radiologie trifft Onkologie…“ eine einzigartige Chance für einen umfassenden interdisziplinären Erfahrungsaustausch. Damit spiegelt der Kongress einen Zukunftstrend wieder, so Kongresspräsident Claus D. Claussen: „ In der täglichen Praxis sieht es so aus, dass in großen Kliniken mehr und mehr themen- oder tumorbezogene Spezialzentren geschaffen werden, an denen jeweils die interessierenden Disziplinien vom Internisten bis zum Chirurgen dabei sind. Und die Radiologie mit ihrer Bildgebung ist überall gefordert!“
„Die Zusammenarbeit setzt schon früh an, wenn man sich entscheidet und abspricht, welches bildgebende Verfahren eingesetzt werden soll“, bestätigt Hohenberg. „Für diese Entscheidung, ist es wichtig, dass man sich ad hoc abstimmt und miteinander Dinge anschaut. Durch Kommunikation lernt man voneinander, man lernt die gleiche Sprache zu sprechen, vertieft auch das Fachwissen und weiß eben, was der andere leisten kann und was nicht.“

Themenschwerpunkte werden u.a. sein:

- Paradigmenwechsel in der onkologischen Ganzkörperbildgebung
- Radiologie und onkologische Chirurgie
- Das Prostatakarzinom – Innovative Diagnosewege in der Bildgebung
- Tumore der Schädelbasis – Therapie-Angebote der Radiologie

Neben wissenschaftlichen Präsentationen und Postern zu Forschung und neuesten Erkenntnissen auf dem radiologischen Fachgebiet werden hochwertige Vorträge zu Fort- und Weiterbildung für die 7.000 Kongressteilnehmer aus dem In- und Ausland angeboten. In einer Vielzahl von Workshops, Refresherkursen, interdisziplinären Falldiskussionen und Hands-on-Kursen bekommen die Teilnehmer die Möglichkeit, ihre Kenntnisse zu den einzelnen Themengebieten zu vertiefen und Neues zu entdecken. Um eine strukturierte Weiterbildung zu gewährleisten, wird eine über mehrere Jahre angelegte Planung der Themenschwerpunkte im Sinne einer curricularen Lehre berücksichtigt.

Nähere Informationen unter www.roentgenkongress.de

11.05.2009

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