Quelle: The Journal of Molecular Diagnostics (JMD)
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Prostatakrebs: Test ermittelt Metastasen-Risiko
Forscher des Albert Einstein College of Medicine haben einen neuen Test entwickelt, der kostengünstig, schnell und zuverlässig das Risiko von Metastasen bei Prostatakrebs ermittelt.
Für Männer mit neu diagnostiziertem Prostatakrebs und jene, die bereits behandelt wurden, ist die Einschätzung Metastasen-Risikos von Bedeutung, wenn es um die Therapiewahl geht. Bei Prostatakrebs wird das primäre Tumorwachstum oder die Ausbreitung durch Vermehrung oder Löschungen von Teilen des Genoms mit der Bezeichnung Copy Number Alterations (CNAs) bestimmt. Der neue Test ermöglicht eine kostengünstigere, schnellere und wiederholbare Beurteilung von CNAs. Zusätzlich wird weniger Gewebe als bei anderen Diagnoseverfahren benötigt. Bei rund 16 Prozent der Erkrankungen an Prostatakrebs kommt es zur Bildung von Metastasen. Sie sind für acht Prozent der Sterbefälle der betroffenen Patienten verantwortlich. Die Forschungsergebnisse wurden in "The Journal of Molecular Diagnostics" veröffentlicht.
"Next-Generation Copy Number Alteration" (NG-CNA)
Eine genauere Vorhersage zum Zeitpunkt der Diagnose ermöglicht es, jene Männer zu identifizieren, bei denen ein Risiko besteht und die daher von einer aggressiven Behandlung profitieren würden. Der Nachweis von CNAs in Prostatagewebe oder Blut kann Hinweise darauf liefern, ob eine bereits diagnostizierte Erkrankung weiter fortgeschritten ist. Die vermehrten oder gelöschten Gene stellen laut den Forschern neue Ziele für die Behandlung von aggressivem Prostatakrebs dar.
Laut dem Forschungsleiter Harry Ostrer konnte gezeigt werden, dass CNAs mit der neuen Untersuchung mit der Bezeichnung "Next-Generation Copy Number Alteration" (NG-CNA) rasch und genau nachgewiesen werden können. Die Auswirkungen dieser Informationen sind zweifach. Es kann sichergestellt werden, dass Männer, bei denen wahrscheinlich Metastasen auftreten werden, bereits zum Zeitpunkt der Diagnose die richtige Behandlung erhalten und dass bei Männern ohne dieses Risiko eine Überbehandlung vermieden wird.
Bei der NG-CNA handelt es sich um ein gezieltes Sequenzierungsverfahren, das 902 genomische Stellen analysiert, die zu 194 genomischen Bereichen gehören. Im Vergleich mit dem der Untersuchung "Comparative Genomic Hybridization" kann NG-CNA die Proben schneller verarbeiten und die Kosten pro Probe senken. Laut Ostrer sind Kosten von 20 bis 40 Dollar möglich. Eine vollständige Sequenzierung des Genoms würde laut dem Forscher fast 1.000 Dollar kosten.
Quelle: Albert Einstein College of Medicine/pressetext
12.12.2018