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Neuer Bluttest für Bauchspeicheldrüsenkrebs
Mit einem einfachen Bluttest lässt sich Bauchspeicheldrüsenkrebs künftig bereits im Frühstadium erkennen. Dadurch steigen die Chancen auf eine aussichtsreiche Behandlung.
"Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eine der aggressivsten Krebserkrankungen und schwer zu diagnostizieren", sagt Randall Brand, Diagnosespezialist an der Universität von Pittsburgh. "Wenn man ihn frühzeitig entdeckt, sind Überlebensraten von fünf Jahren durchaus möglich." Heute werde diese Krebsart meist in einem sehr späten Stadium diagnostiziert, sodass für eine Behandlung kaum noch Zeit bliebe. Randall wartet darauf, dass der Bluttest zugelassen wird.
Obwohl nur drei Prozent aller Krebserkrankungen die Bauchspeicheldrüse betreffen, sterben daran mehr Menschen als an dem viel häufiger auftretenden Brustkrebs, so die Erfahrung von Carl Borrebaeck, Professor für Immunologie an der Lund University. 2030 werde dieser Krebs die zweithäufigste Todesursache sein, so seine Erwartung. "Unser Test kann Bauchspeicheldrüsenkrebs mit einer Sicherheit von 96 Prozent in einem Stadium feststellen, in dem ein chirurgischer Eingriff noch Erfolg verspricht", sagt Borrebaeck.
Antikörper als Diagnosemittel
Der Test beruht auf dem Einsatz von hunderten Fragmenten von Antikörpern, die Patienten in Dänemark und den USA entnommen wurden. Darauf reagiert das menschliche Immunsystem. Die Forscher wählten letztlich 29 Antikörperfragmente aus, die als Diagnostika am besten funktionierten. Aus der körpereigenen Antwort auf die Fragmente lässt sich ablesen, ob sich ein Bauchspeicheldrüsenkrebs gebildet hat, lange bevor er per Computertomografie nachgewiesen werden kann.
Der neue Bluttest könnte eingesetzt werden, um Krebs bei Hochrisikogruppen nachzuweisen beziehungsweise auszuschließen. Dazu gehören Menschen, die erblich vorbelastet sind, Diabetiker und Patienten, die häufig an Entzündungen der Bauchspeicheldrüse leiden. Der nächste Schritt ist eine Studie in den USA, in deren Rahmen Menschen mit hohem Risiko, an Bauchspeicheldrüsenkrebs zu erkranken, getestet werden.
Quelle: Lund Universität
21.09.2018