MRT-Applikationen
Mehr Effizienz bei MRT-Gehirnuntersuchungen
Siemens Healthcare präsentiert auf dem RSNA 2015 neue Applikationen, die den Zeitaufwand für MRT-Gehirnuntersuchungen stark verkürzen und so den Patientendurchsatz erhöhen sowie die Kosten pro Scan senken. Etwa 20 bis 25 Prozent aller MRT-Untersuchungen sind Gehirnscans – schnelle Untersuchungen sind für die Beibehaltung effizienter Arbeitsabläufe entscheidend. 2016 wird die Anzahl der MRT-Gehirnuntersuchungen voraussichtlich auf 45 Millionen Untersuchungen weltweit (bei insgesamt 180 Millionen Untersuchungen) ansteigen.
Die neue Applikation Simultaneous Multi-Slice nutzt eine innovative Technik, mit der Bilder nicht nacheinander, sondern gleichzeitig akquiriert werden – dies reduziert 2D-Scan Zeiten um bis zu einem Faktor 8. Erweiterte Gehirnuntersuchungen können langwierig sein, können jedoch nun so verkürzt werden (zum Beispiel um bis zu 68 Prozent bei der Diffusionstensor-Bildgebung), dass ein Einsatz in der klinischen Routine möglich wird. Diese fortschrittlichen Techniken können bei Patienten mit begrenzter Toleranz für lange Scanzeiten angewendet werden, beispielsweise bei älteren Patienten oder Kindern. Insbesondere hirnchirurgische Eingriffe können von Simultaneous Multi-Slice profitieren: durch verbesserte Lokalisierung der Areale (Mapping), Unterstützung bei der Reduzierung postoperativer Defizite und letztendlich durch eine effizientere Nutzung der OP-Ressourcen. Simultaneous Multi-Slice ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen Siemens und mehreren Partnern, darunter Athinoula A. Martinos Center for Biomedical Imaging, Massachusetts General Hospital/Harvard Medical School und dem Centre for Magnetic Resonance Research (CMRR), University of Minnesota, USA. Simultaneous Multi-Slice ermöglicht den Einsatz von erweiterten Applikationen in der klinischen Routine.
Die neue Applikation GOBrain, die in Zusammenarbeit mit dem Massachusetts General Hospital in den USA entwickelt wurde, ermöglicht klinisch validierte Gehirnuntersuchungen in nur fünf Minuten. Zum Teil unterstützt durch Siemens-Spulen mit hoher Kanaldichte und der einzigartigen MRT-Scansoftware DotGO werden die klinisch wichtigen Bildausrichtungen und Kontraste mit einem Knopfdruck aufgenommen. Der Patientendurchsatz lässt sich so erhöhen, die Kosten pro Scan lassen sich senken. Kürzere Scanzeiten werden von Patienten besser angenommen und können dazu beitragen, Wiederholungsscans und/oder Sedierungen, die zeitaufwendig und kostspielig sein können, zu reduzieren.
Für Kliniken ist zusätzlich zu Schnelligkeit und Qualität auch die systemübergreifende Standardisierung ein wichtiger Aspekt, um die Effizienzanforderungen im Gesundheitswesen zu erfüllen. Mit der Softwareplattform syngo MR E11 führt Siemens eine einheitliche Applikationsplattform für die Magnetom-Familie ein. Sie wird zunächst für die Scanner Magnetom Aera 1.5T und Magnetom Skyra 3T verfügbar sein, später für das gesamte Portfolio. Neben der Erweiterung des Applikationsangebotes liegt der Fokus darauf, Konsistenz bei der gesamten Scannerflotte sowie ein effektives Scannermanagement zu erzielen. Eine einheitliche Bedienoberfläche und die intuitive Protokolloptimierung durch die Scansoftware DotGO tragen zusätzlich zu einer Standardisierung und Reproduzierbarkeit bei.
Die Softwareplattform syngo MR E11 und die Applikationen sind jetzt auch für den MR-PET-Scanner Biograph mMR5 verfügbar, mit dem bereits über 50.000 Patienten untersucht wurden. Mit der neuen BodyCOMPASS-Technologie werden bewegungsfreie PET-Bilder mit MR-basierter Bewegungskompensation, die über Gating hinausgeht, möglich. Dies kann bei der Abgrenzung von bewegungsanfälligen Läsionen im Abdomen und in der Lunge besonders nützlich sein. Diese und andere Verbesserungen bei der neuen Software zeigen das Synergiepotenzial des Biograph mMR, da die MR-Informationen effektiv genutzt werden, um die PET-Bildgebung über ihre derzeitigen Funktionen hinaus zu verbessern. Auch eine einzigartige erweiterte Schwächungskorrekur für Ganzkörper-PET-Untersuchungen mit einem 5-Kompartment-Modell ist in Planung, die auch Knochen einbezieht und zu einer noch besseren Vergleichbarkeit mit PET/CT führen soll.
Quelle: Siemens Healthcare
02.12.2015