Demonstration einer Mammographie-Untersuchung in Virginia, USA. Mammographien...
Demonstration einer Mammographie-Untersuchung in Virginia, USA. Mammographien werden für Frauen über 40 sowie mit Fällen von Brustkrebs in der Familie empfohlen.

Bildquelle: Staff Sgt. Teresa Cleveland, Breast Cancer Awareness Month, early detection saves lives 161017-F-JC454-002, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

News • 4. Global Women's Health Index

Krebsvorsorge für Frauen geht weltweit zurück

Laut dem jüngsten Hologic Global Women's Health Index, einer der umfangreichsten Untersuchungen zu Gesundheit und Wohlbefinden von Frauen, ist die Zahl der Krebsvorsorgeuntersuchungen bei Frauen weltweit zurückgegangen.

Der vollständige Index ist über diesen Link abrufbar. 

Das Medizintechnikunternehmen Hologic arbeitet bei der Erstellung des Index mit Gallup zusammen. In seinem vierten Jahr gibt der Index Anlass zu neuer Besorgnis über rückläufige Trends in der Frauengesundheit. Zum ersten Mal in der Geschichte des Index ist die Zahl der Krebsvorsorgeuntersuchungen bei Frauen zurückgegangen: Nur 10% der Frauen gaben an, dass sie im vergangenen Jahr eine solche Untersuchung haben machen lassen, zwei Prozentpunkte weniger als in den ersten beiden Jahren des Index. 

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Der vierte Index wurde am 21.01. in Davos auf einer Veranstaltung von Goals House veröffentlicht. Goals House ist eine Vereinigung, die die Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (UN) fördert. Auf der Veranstaltung haben Dr. Natalia Kanem, Exekutivdirektorin des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA), und Dr. Sania Nishtar, CEO von GAVI, der Impfallianz, gesprochen. "Die heutigen Daten zeigen einen sich verschlechternden Trend im Bereich der Frauengesundheit", sagte Stephen P. MacMillan, Vorsitzender, Präsident und CEO von Hologic. "Der schockierende Rückgang bei den Krebsvorsorgeuntersuchungen ist ein Weckruf. So wie bisher geht es nicht weiter. Es bedarf innovativer Strategien und gemeinsamer Anstrengungen, um die Gesundheit und das Wohlbefinden von Frauen auf der ganzen Welt nachhaltig zu verbessern."

Die wichtigsten Ergebnisse des diesjährigen Index:

  • Krebsvorsorgeuntersuchungen bei Frauen rückläufig: Nur 10% der Frauen gaben an, dass sie sich im vergangenen Jahr irgendeiner Art von Krebsvorsorgeuntersuchung unterzogen haben, was einen Rückgang um zwei Prozentpunkte gegenüber den ersten beiden Jahren der Erhebung darstellt. 
  • Frauen haben mehr Mühe, ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen: 38% der Frauen gaben an, dass sie sich im vergangenen Jahr keine Lebensmittel leisten konnten, was den höchsten Stand der Ernährungsunsicherheit seit fast zwei Jahrzehnten darstellt. Und 32% der Frauen gaben an, dass sie sich keine angemessene Unterkunft leisten konnten. 
  • Mehr Frauen sind besorgt und traurig: Im Vergleich zum ersten Jahr des Index berichten mehr Frauen, dass sie sich Sorgen machen (42%) und traurig sind (30%). Und mehr als ein Drittel (35%) fühlen sich an ihren Wohnorten unsicher. 
  • Anhaltende körperliche Schmerzen und Gesundheitsprobleme: 34% der Frauen berichteten, dass sie am Vortag erhebliche Schmerzen hatten, während 26% angaben, dass gesundheitliche Probleme ihre Fähigkeit, alltäglichen Aktivitäten nachzugehen, beeinträchtigten.
  • Die HIV-Testraten bei Frauen sind alarmierend niedrig: Zum ersten Mal wurden im Index die HIV-Tests bei Frauen bewertet, mit beunruhigenden Unterschieden: In bestimmten Ländern, vor allem im Nahen Osten und in Nordafrika, wurden weniger als 0,5% der Frauen getestet, und in keinem Land lag der Anteil über 41%. Weltweit ist der Prozentsatz noch viel niedriger. Nur 6% der Frauen - unabhängig davon, ob sie einen Arzt aufgesucht haben oder auf Geschlechtskrankheiten getestet wurden - wurden im vergangenen Jahr auf HIV getestet. 
  • Zeichen der Hoffnung - Einige Länder machen Fortschritte: 28 Länder konnten ihre Indexwerte seit dem ersten Jahr des Index deutlich verbessern, darunter Kasachstan, Kenia, Polen und Venezuela.

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Frauengesundheit: Da geht noch was

In der Theorie sind alle Patienten gleich, doch eine männlich geprägte Medizintradition sorgt bis heute dafür, dass sich viele Frauen als Personen zweiter Klasse fühlen: nicht ernst genommen, fehldiagnostiziert und gesundheitspolitisch abgehängt. Experten diskutierten, wie sich das Geschlechtergefälle im Gesundheitswesen begradigen lässt und welche Rolle weibliche Daten dabei spielen.

Der Index weist jedem Land oder Gebiet einen Wert für die Gesundheit von Frauen zu, der auf den Antworten der Befragten zu fünf Gesundheitsdimensionen beruht. Insgesamt erreichte die Welt im Jahr 4 des Index 53 von 100 Punkten, was keine wesentliche Veränderung seit Beginn des Index bedeutet. 

Taiwan führte die Weltrangliste zum vierten Mal in Folge an und erreichte 68 von 100 möglichen Punkten. Weitere Spitzenwerte gingen an Kuwait (67), Österreich (66) und die Schweiz (65). Die niedrigsten Punktzahlen erreichten Afghanistan (30), die Demokratische Republik Kongo (34) und der Tschad (35). Die Vereinigten Staaten erreichten 60 Punkte - gleichauf mit Neuseeland (60) und Litauen (60) - und fielen im Vergleich zu ihrer Platzierung im dritten Jahr des Index um sieben Plätze auf 37 von 142. 

Der Index schließt eine entscheidende Wissenslücke in Bezug auf die Gesundheit, die Sicherheit und das Wohlbefinden von Frauen weltweit. Auf der Grundlage von Interviews mit mehr als 146.000 Frauen und Männern in 142 Ländern und Gebieten repräsentiert er die Stimmen von 97% der Frauen und Mädchen ab 15 Jahren weltweit. 


Quelle: Hologic

09.02.2025

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