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News • Analyseverfahren

Forscher optimieren Liquid Biopsy

Unter einer „Liquid Biopsy“ versteht man die Probeentnahme und Analyse von flüssigem Gewebe, hauptsächlich Blut, aber auch von Urin. Dieses Verfahren hat den Vorteil gegenüber einer Gewebeprobe aus festem Gewebe leicht und mit minimaler Belastung von Patienten durchführbar zu sein.

Das Epigenetische Labor des Instituts für Transplantationsdiagnostik und Zelltherapeutika, geleitet von Prof. Dr. Simeon Santourlidis, hat jetzt eine neue methodische Verbesserung dieser Liquid-Biopsy vorgestellt. Sie löst ein wesentliches Problem dieser inzwischen weltweit verbreiteten Analytik. Es bestand darin, die beispielsweise im Blut frei zirkulierende DNA in reinster Form zu gewinnen, also frei von jeglicher Verunreinigung mit beispielsweise DNA, die während des Präparationsprozesses aus beschädigten Zellen anfällt. Die Arbeit der Wissenschaftler der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf ist in der Open-Access Fachzeitschrift „Scientific Reports“ erschienen.

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Die Liquid Biopsy ist unter anderem von zentraler Bedeutung für die Diagnose, Prognose und Therapie verschiedener metastasierender Tumorerkrankungen. Weitere Anwendungsgebiete der Liquid Biopsy finden sich auch in den Bereichen der Regenerativen Medizin und der Altersforschung. Erstmals konnten die Düsseldorfer Forscher die in der Gewebsflüssigkeit befindliche, frei zirkulierende DNA nun von anderen DNA-Anteilen des peripheren Blutes vollständig trennen. So wurde es möglich, ihre tumor- und alterungscharakteristische epigenetische Signatur, also die epigenetischen Informationen, ohne jegliche störende Kontamination durch andere Nukleinsäure-Anteile analysieren und nutzen zu können. Diesen qualitativen Fortschritt hat die Studentin der Biologie Wardah Mahmood, MSc, Erstautorin der aktuellen wissenschaftlichen Publikation, im Rahmen ihrer Masterarbeit über die Anwendung der Liquid Biopsy entwickelt.

Zusammen mit Dr. Lars Erichsen, Institut für Stammzellforschung und Regenerative Medizin, wurde dieses Verfahren zunächst exemplarisch in der Altersforschung angewandt. Es gelang damit der Nachweis einer signifikanten, altersbedingten Abnahme, der so genannten DNA-Methylierung (chemischen Veränderung) innerhalb größerer Abschnitte der frei im Blut zirkulierenden menschlichen DNA. 


Quelle: Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

09.01.2021

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