News • Detektion von Herzrhythmusstörungen

Neuer EKG-Chip erkennt Vorhofflimmern in Echtzeit

Ein wichtiger Schritt in der Medizintechnik: Das Konsortium des „ARTEMIS“-Projekts hat einen EKG-Chip vorgestellt, der in der Lage ist, Vorhofflimmern (VHF) in Echtzeit zu erkennen. Der Prototyp wurde im November auf der Fachmesse Compamed präsentiert.

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© Fraunhofer IMS

Der Chip kombiniert modernste Hardware-Technologie mit künstlicher Intelligenz (KI), um Herzrhythmusstörungen frühzeitig und zuverlässig zu identifizieren. Die Analyse erfolgt direkt am Körper, und die Ergebnisse werden sicher und schnell über den 5G-Standard in die elektronische Patientenakte übertragen, berichten die Entwickler. Dies ermögliche eine nahtlose Integration in die klinische Versorgung und eine schnellere Reaktionsmöglichkeit bei kritischen Befunden. 

„Die Zukunft der Medizin erfordert eine perfekte Zusammenarbeit zwischen Hardware, Software und ärztlichem Know-how, um den größtmöglichen Nutzen für die betroffenen Menschen zu erreichen“, erklärt Caroline Reßing, Projektleitung am Fraunhofer-Institut für Mikrolektronische Schaltungen und Systeme IMS. Das Duisburger Institut zeichnet sich verantwortlich für die Entwicklung der zugrunde liegenden RISC-V-Technologie und KI-Anwendungen. Mit dem sogenannten AIRISV-System ermöglicht der Chip den Einsatz kleiner neuronaler Netzwerke direkt in medizinischen Geräten, um Ärzte frühzeitig auf potenziell lebensbedrohliche Zustände aufmerksam zu machen.

Vorhofflimmern zählt mit fast zwei Millionen Betroffenen zu den häufigsten Herzrhythmusstörungen in Deutschland. Die Folgen einer späten Diagnose können gravierend sein – insbesondere das Risiko für Schlaganfälle steigt erheblich. Der neue EKG-Chip leistet einen wichtigen Beitrag, um diese Risiken zu minimieren, indem er eine präzise und vor allem frühzeitige Erkennung ermöglicht. 

Das „ARTEMIS“-Projekt, das unter dem Förderkennzeichen 13GW0579D vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird, ist ein Vorzeigeprojekt für die Zusammenarbeit zwischen Industrie und Forschung. Das Konsortium besteht aus der Getemed Medizin- und Informationstechnik AG (Konsortialführer), der Charité – Universitätsmedizin Berlin, der Cyient GmbH, der Synios GmbH und dem Fraunhofer IMS. Gemeinsam setzen die Partner alles daran, dass die Projektergebnisse auch nach Abschluss der dreijährigen Förderphase erfolgreich umgesetzt werden. 

Der EKG-Chip ist ein wichtiger Meilenstein hin zu einer effizienteren, individuellen Gesundheitsversorgung und unterstreicht das Potenzial moderner Technologien in der medizinischen Diagnostik, erklären die Entwickler abschließend. 


Quelle: Fraunhofer-Institut für Mikrolektronische Schaltungen und Systeme IMS

06.12.2024

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