Dr. Kai Vahldiek von der Ostfalia Hochschule im niedersächsischen Wolfenbüttel
Dr. Kai Vahldiek von der Ostfalia Hochschule im niedersächsischen Wolfenbüttel

Bildquelle: Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften

News • Diagnosetool

Digitale Schmerzerfassung bei Rheuma per App

Die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften und die Medizinische Hochschule Hannover arbeiten gemeinsam daran, eine schnellere Diagnose von Rheumaerkrankungen zu ermöglichen.

Die Methode kombiniert eine verbesserte Erhebung von Schmerzen mit klinischen Daten und Laborwerten. Dazu wird die an der Ostfalia geschaffene Applikation „Pain2D“ weiterentwickelt, um die Schmerzintensität und spezifische Schmerzmuster rheumatischer Erkrankungen abbilden zu können.  „Mit dieser Kombination der digitalen Schmerzerfassung mit klinischen Daten und Laborwerten schaffen wir ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen papierbasierten und auch digitalen Lösungen“, erklärt Ostfalia-Wissenschaftler Dr. Kai Vahldiek, der das Projekt mit dem Namen „LabVal4Pain2D“ leitet. Gefördert wird das Projekt im Programm „Innovation an Fachhochschulen“ vom Land Niedersachsen und der VolkswagenStiftung mit rund 500.000 Euro. Die Projektlaufzeit beträgt drei Jahre.

Perspektivisch erhoffen wir uns von diesem Verfahren großes Potential, auch bei der Anwendung auf andere, auch seltene Erkrankungen

Kai Vahldiek

Im Februar hat das Forschungsteam um Vahldiek die Arbeit offiziell aufgenommen: Im ersten Schritt wird die bestehende Applikation „Pain2D“ zur Erhebung von Schmerzzeichnungen erweitert und dann in einem Kollektiv von Rheumapatienten evaluiert. „Anschließend werden diese Daten mit klinischen Daten und Laborwerten verbunden und durch Clusteranalysen, KI und Maschinelles Lernen verarbeitet“, sagt Vahldiek. Dadurch soll eine Klassifikation von Rheumaerkrankungen erzielt werden, um eine schnellere Diagnosestellung und bessere Patientenversorgung zu unterstützen. „Perspektivisch erhoffen wir uns von diesem Verfahren großes Potential, auch bei der Anwendung auf andere, auch seltene Erkrankungen“, so der Ostfalia-Forscher.  


Quelle: Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften

08.04.2024

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