Alzheimer: Deutlich höheres Risiko für Frauen

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Alzheimer: Deutlich höheres Risiko für Frauen

Frauen haben ein deutlich höheres Risiko, an Alzheimer zu erkranken als Männer. Schuld daran ist der bei den Frauen während des Klimakteriums einsetzende Östrogenabfall, da dieses Hormon gegen den Zelltod und die Entstehung der gefürchteten Beta-Amyloid-Plaques schützt.

Herausgefunden haben das Mitarbeiter des Istituto di Biochimica e Biologia Cellulare und des Telethon Institute of Genetics and Medicine. Als Datengrundlage dienten klinische Untersuchungen, die je nach Geschlecht unterschiedliche kognitive Vorgänge bei der Orientierung in einer neuen Umgebung ergaben. Während Männer eher zur räumlichen Erfassung aus der Vogelperspektive neigten, überwog bei Frauen eine richtungsgesteuerte Wegfindung (Route Finding). Bei den ersteren entscheidend ist die Einbeziehung des Hippocampus, der eine wichtige Rolle bei der Bildung des Langzeitgedächtnisses und der räumlichen Orientierung einnimmt. Beim Route Finding hingegen sind andere Hirnregionen, wie beipielsweise die Fronto-Stratial-Schaltung, gefragt.

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Grund für diese Unterschiede ist, dass männliche Hormone bei der Entwicklung des Gehirns die Neuronenbildung im Hippocampus stärker begünstigen als weibliche. Der während der Menopause fortschreitende Hormonabfall kann zu Störungen im Hippocampus und der Gedächtnistätigkeit führen. "Die im Vergleich zu den Männern geringere Beanspruchung des Hippocampus hat zur Folge, dass dieses Organ stärker den Gefahren des Alterns ausgesetzt ist", meint Projektleiterin Elvira De Leonibus. Die multidisziplinäre Studie ist von der Alzheimers Association finanziert worden. Details wurden in "Progress in Neurobiology" publiziert.

Quelle: Istituto di Biochimica e Biologia Cellulare 

25.09.2020

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